Identitätsdiebstahl:Das macht Hollywood daraus

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Harrison Ford raubt 100 Millionen Dollar mit Hilfe eines Ipods.

Frank Ziemann

Die Filmproduzenten in Hollywood sind bekannt dafür, dass sie aktuelle Entwicklungen aufgreifen und die Grundideen bis ins Absurde weiter spinnen. Der gerade in den USA angelaufende Film "Firewall" bemüht sich um Glaubwürdigkeit und eine realistische Geschichte, ist jedoch alles andere als ein Dokumentarfilm.

Harrison Ford, bekannt als "Han Solo" in "Krieg der Sterne" und "Indiana Jones", spielt den IT-Sicherheitschef einer Bank, der mit untergeschobenen Spielschulden und der Entführung seiner Familie erpresst wird. Er muss seine eigenen Kollegen und Sicherheitsmaßnahmen austricksen, um mittels einer Computer-Transaktion 100 Millionen Dollar zu entwenden.

Mit der Hilfe von Fachleuten aus der IT- und Finanzwelt reichert Regisseur Richard Loncraine den Film mit realistischen Szenarien an. So benutzt die Hauptfigur die Dienste von Equifax, einer in den USA bekannten Agentur zur Überwachung des eigenen Finanz- und Kreditstatus und entdeckt dabei, dass er Spielschulden haben soll. Diese muss ihm jemand unter Missbrauch seiner persönlichen Daten untergeschoben haben.

In einer anderen Szene beobachtet er einen Hacker-Angriff auf die Computer-Systeme seiner Bank und schreibt schnell eine Snort-Regel für das IDS (Intrusion Detection System), um den Angriff abzuwehren. Weniger realistisch hingegen ist die Methode, wie der Diebstahl des Geldes durchgeführt wird. Der Protagonist lädt einige Daten auf den Ipod seiner Tochter und kann dann, nach dem Eindringen in den Bank-Computer, durch Drücken einiger Tasten das Geld transferieren.

Hier gehen Hollywood dann doch die Pferde durch, auch wenn mobile Datenspeicher wie MP3-Player und USB-Sticks auch heute schon eine reale Gefahr für die Sicherheit in Unternehmen sind. So entwickelte Abe Usher, Gründer von Sharp Ideas, ein Virus-artiges Programm namens "Slurp", das in wenigen Minuten eine große Zahl von Dokumenten automatisch auf einen Ipod kopiert, sobald dieser angeschlossen wird.

"Slurp Audit", die nächste Generation der Software, generiert hingegen lediglich einen Bericht, welche Dateien kopiert worden wären. Damit sollen Unternehmen prüfen, wie anfällig sie für derartigen Datendiebstahl sind, der auch "Pod slurping" genannt wird. Ein Fall, in dem auf diese Weise schon eine Bank ausgeraubt worden wäre, ist nicht bekannt.

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