Ende der Funkstille:Wikipedia.de geht wieder in Betrieb

Etappen-Sieg für Wikimedia Deutschland: Sie erreichte, dass die einstweilige Verfügung bis zur endgültigen Entscheidung in dem Verfahren nicht vollstreckt wird. Die Inhalte des Online-Lexikons sind damit bald wieder über www.wikipedia.de erreichbar.

Hans-Christian Dirscherl

Im Streit um Nennung des vollen bürgerlichen Namens des Hackers Tron geht es hin und her. Nachdem vor kurzem der Kläger vor dem Amtsgericht Berlin-Charlottenburg erreicht hatte, dass www.wikipedia.de nicht mehr auf http://de.wikipedia.org weiterleiten darf, beschloss das gleiche Amtsgericht jetzt, dass die einstweilige Verfügung bis zur Klärung des Falls nicht zwangsvollstreckt wird.

Die Rechtsanwälte von Wikimedia Deutschland konnten "mit einem Eilantrag bei Gericht die Einstellung der Zwangsvollstreckung aus diesem gerichtlichen Beschluss gegen Sicherheitsleistung in Höhe von Euro 500 erwirken".

Die einstweilige Verfügung habe formaljuristisch zwar noch Bestand, so Wikimedia. Allerdings muss sie bis zur endgültigen Entscheidung in der Angelegenheit nicht mehr umgesetzt werden.

Wikimedia rechnet nach eigenen Angaben damit, dass das Berliner Amtsgericht in der Woche vom 30. Januar bis zum 3. Februar den Fall abschließend entscheidet. Erst dann steht fest, ob www.wikipedia.de auch weiterhin auf das Online-Lexikon weiterleiten darf oder nicht.

In diesem Zusammenhang veröffentlichte Wikimedia auch die entscheidende Passage aus der einstweiligen zweiten Verfügung, die zum Ende der Weiterleitung führte: "Dem Antragsgegner (Anm. der Red.: Wikimedia Deutschland) wird es [...] untersagt, die Internetadresse wikipedia.de auf die Internetadresse de.wikipedia.org weiterzuleiten, solange unter der Internetadresse de.wikipedia.org ein Beitrag vorgehalten wird, der den bürgerlichen Nachnamen des Sohnes der Antragsteller (Anm. der Red.: Tron) nennt.

Der Name des Sohnes fand sich laut Wikimedia in der einstweiligen Verfügung übrigens nicht. Lediglich aus dem Nachnamen eines der zwei Antragsteller ließ sich vermuten, warum die Weiterleitung untersagt wurde.

Bei Redaktionsschluss war die Online-Enzyklopädie über www.wikipedia.de noch nicht erreichbar.

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