Jedes Jahr untersucht das Statistische Bundesamt in Wiesbaden private Haushalte bezüglich der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). In der aktuellen IKT-Studie wurden über 17.000 Personen nach ihrem Umgang mit PC und Internet befragt.
Dabei stellte sich heraus, dass das Interesse der Deutschen am Thema Online nach wie vor ungebrochen ist. In 70,6 Prozent des Haushalte in Deutschland gibt es demnach einen Computer, 61,4 Prozent haben auch einen Internetanschluss. Dabei gibt es nur noch kleine Unterschied zwischen dem früheren Bundesgebiet (71,6 Prozent mit Computer, 62,7 mit Online-Zugang) und den Neuen Ländern (66,6 und 55,6 Prozent).
Auch bei der Internetnutzung sind die Bundesbürger fast gleichauf: 79,6 Prozent der Befragten im früheren Bundesgebiet und 77,1 Prozent in den neuen Ländern nutzen überhaupt Computer.
Das Internet nutzen insgesamt 55,7 Prozent der Nutzer täglich oder fast täglich. Ganz oben auf der Rangliste der Tätigkeiten im Netz steht über alle Altersgruppen hinweg das Senden und Empfangen von E-Mails. 84,9 Prozent der Befragten gehen unter anderem deshalb online. Auf Platz zwei und drei folgen die Informationsbeschaffung über Waren und Dienstleistungen (82,9 Prozent) und die Nutzung von Reisedienstleistungen (54,7 Prozent).
Die Jungen chatten, die Älteren suchen Gesundheitsthemen
Mehr als ein Viertel (26,2 Prozent) der Internet-Nutzer in Deutschland lesen online Zeitungen und Magazine, weit weniger (17,2 Prozent) hören im Netz Radio oder sehen fern.
Deutliche Unterschiede bei der Internetnutzung gibt es in Bezug auf das Alter. Während die Gruppe der 10- bis 24-jährigen zu einem großen Teil (67,6 Prozent) im Netz Chattet und Foren besucht, sinkt der Anteil bei den 25- bis 54-Jährigen auf 32,8 Prozent, bei den älteren Surfern sogar auf 18,2 Prozent.
Aus der Untersuchung geht außerdem hervor, dass die Männer im Netz dominieren: 61,3 Prozent gehen täglich oder fast täglich online, bei den Frauen sind es 49,5 Prozent. Auch dabei, was Männer und Frauen im Internet tun, gibt es deutliche Differenzen. So nutzen 22 Prozent der Männer das Netz um Radio zu hören und fernzusehen, das tun nur 11,8 Prozent der Frauen. Noch deutlicher ist die Diskrepanz beim Herunterladen von Software. Während sich 47,6 Prozent der männlichen Befragten online mit Programmen versorgen, holen sich nur 21,9 Prozent der Frauen ihre Software aus dem Netz.
Ein überraschendes Ergebnis ergab die Studie für die Single-Haushalte in Deutschland: Demnach unterscheidet sich die Ausstattung mit PC und Internetanschluss von Alleinstehenden deutlich von Haushalten mit mehreren Mitgliedern.
So verfügen 49,1 Prozent der Single-Haushalte über einen PC, 39,9 Prozent über einen Internet-Anschluss. Leben im Haushalten zwei Personen, steigt die Zahl deutlich auf 71, 4 Prozent beziehungsweise 60,6 Prozent. Bei drei und mehr Personen im Haushalt ist fast immer ein Computer vorhanden (96,1 Prozent). Offenbar tragen Kinder und Jugendliche sehr dazu bei, die Technik im Haus aufzurüsten. Haushalte mit nur einem Erwachsenen, in denen auch Kinder leben, verfügen zu 86,9 Prozent über einen Computer und zu 73,1 Prozent auch über einen Internetanschluss.