Besonders schick sollen sie sein, die neuen Timeline-Notebooks des Computerherstellers Acer. Am Dienstagabend stellten die Taiwanesen die neue Produktreihe in New York vor. Das entscheidende Verkaufsargument sieht Acer-Chef Gianfranco Lanci in der langen Batterielaufzeit. Sie soll acht bis neun Stunden betragen. Mit Ausdauer will sich Acer auch auf dem PC-Markt behaupten. "Den Preiskampf werden am Ende nur drei Hersteller überstehen", sagte Lanci der Süddeutschen Zeitung. "Wir wollen einer vor ihnen sein."
Es sind turbulente Zeiten für Computerfirmen. Der PC-Markt wird 2009 nach Schätzungen von Analysten um mehr als zehn Prozent schrumpfen. Die Branche stehe vor ihrem schwärzesten Jahr überhaupt, warnen die Marktforscher von Gartner. Solche Schreckensszenarien hält Lanci für übertrieben.
"Das ist die Crux mit Analysten", sagt er. "Wenn es gut läuft, sind sie euphorisch - und wenn es schlecht läuft viel zu pessimistisch." Er geht davon aus, dass der Computermarkt in diesem Jahr weiter zulegen wird: "Drei, vier, fünf Prozent Wachstum ist die Größenordnung, die wir sehen." Das sei eine spürbare Abkühlung. In den vergangenen Jahren habe das Wachstum bei bis zu 20 Prozent gelegen.
Acer belegt unter den weltweit größten Computerherstellern derzeit den dritten Rang, hinter Hewlett Packard und Dell, aber vor Lenovo und Toshiba. Lanci zeigte sich zuversichtlich, dass sein Unternehmen weiter zulegen wird: "Wir rechnen mit Wachstumsraten von 25 bis 30 Prozent." Nur der Verkauf von Schreibtischcomputern laufe schlecht, räumte Lanci ein.
Im Bereich der Notebooks und der noch kleineren Netbooks hingegen seien für Acer Zuwächse zwischen 30 und 40 Prozent möglich. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Umsatz um 18 Prozent auf rund 17 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn betrug knapp 430 Millionen Dollar.
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Lanci geht davon aus, dass sich der erbitterte Wettbewerbsdruck langsam abschwächen wird. Die Preise für Computer könnten nicht beliebig sinken. "Wenn man bei 499, 399 oder 299 Euro angekommen ist, dann stößt man nahe an die Grenze, die von den Kosten der Bauteile vorgegeben wird." Ähnlich hat sich der Branchenführer Hewlett-Packard geäußert.
Nachdem Acer zuletzt die Unternehmen Gateway, Packard-Bell und eMachines übernommen hat, will Lanci weitere Zukäufe nicht ausschließen. Insgesamt aber werde sich Acer weiter auf Konsumenten sowie kleine und mittelständische Unternehmen konzentrieren, sagte er.
Rückschläge bei der Entwicklung des neuen Betriebssystems Windows 7 erwartet der Acer-Chef nicht. "Alles, was wir bisher gesehen haben, ist wirklich sehr vielversprechend", sagte er. "Windows 7 ist deutlich besser als der Vorgänger und wird noch 2009 erscheinen."
Das derzeitige Standard-Betriebssystem Windows Vista hatte den PC-Herstellern Probleme bereitet. Der Softwarekonzern Microsoft brachte es verspätet auf dem Markt und stellte zu hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Computer.