Fernsehen:USB-Empfänger für DVB-T2 im Test

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Kleiner Stick, großes Bild: Der USB-Stift bringt Antennenfernsehen in HD-Auflösung auf den PC - zumindest das öffentlich-rechtliche. (Foto: oh)
  • Der USB-Empfänger Win TV Solo HD von Hauppauge taugt für das neue DVB-T2, das alte DVB-T und Kabelempfang.
  • ProSieben und RTL in HD können damit jedoch nicht empfangen werden.

Von Helmut Martin-Jung

Seit Ende Mai lässt sich in einigen Ballungsräumen das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2 schon ausprobieren. Sechs Sender strahlen testhalber ihr Programm im neuen Standard aus. Dieser Standard ist der Grund, weshalb bisherige Empfänger für digitales Antennenfernsehen (DVB-T) nicht mehr funktionieren. Jetzt, wo es allmählich ernst wird, kommen auch die ersten geeigneten Geräte auf den Markt, darunter auch der USB-Empfänger Win TV Solo HD von Hauppauge.

Der Empfänger ist kaum größer als ein gewöhnlicher Speicherstick und eignet sich daher auch prima dafür, ihn an einem Laptop zu nutzen, etwa im Garten. Vor dem TV-Genuss steht erst einmal die Installation. Es gibt Programme, die es unerfahrenen Nutzern einfacher machen als die Win-TV-Software, aber nach ein paar Wiederholungsschleifen lief der Stick schließlich und brachte auch ein Bild auf den Schirm.

Nicht jedes Programm in HD verfügbar

Eine kleine Stabantenne wird mitgeliefert, und die reicht auch gut aus - vorausgesetzt, das Signal kommt entsprechend stark an. Wer sich auf Pro Sieben oder RTL in HD gefreut hat, erlebt jetzt aber seine erste Enttäuschung. Denn die Privatsender verschlüsseln ihr Programm, nur entsprechend ausgestattete Empfänger verfügen über eine eingebaute Entschlüsselung oder einen Schlitz für ein Kartenmodul. Der Solo HD gehört nicht dazu.

Ergo lassen sich mit dem Stick bloß die öffentlich-rechtlichen Sender in HD empfangen. Da der Stick abwärtskompatibel ist, bringt er auch die herkömmlichen DVB-T-Sender auf den Schirm - so lange, bis diese beginnend Anfang 2017 nach und nach abgeschaltet werden.

Die Software erlaubt auch Aufnahmen in HD, allerdings schaffte es die Software nicht, den Laptop aus dem Energiesparmodus aufzuwecken. Da man wohl lieber Sendungen programmiert in Zeiten, in denen man nicht am Rechner sitzt, ist das eher suboptimal. Der Stick kann auch Kabel-Sender empfangen und ist daher keine schlechte Lösung für Kabelkunden. Wem die Öffentlich-Rechtlichen beim Empfang über Antenne reichen, der macht für etwa 60 Euro nichts falsch.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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