Das nun auch auf Deutsch neu aufgelegte Programmpaket der Creative Suite von Adobe unterstützt Grafiker und Designer von der ersten Idee bis zur Druckausgabe oder der Veröffentlichung im Internet. Diese Vorstellung von einem "Workflow", einer fließenden Abfolge von Arbeitsschritten, wird von der Creative Suite 3 (CS 3) konsequent umgesetzt.
"Wir versuchen, den Anwendern die Werkzeuge in die Hand zu geben, um für die Anforderungen von morgen gewappnet zu sein", erklärt Adobe-Manager Klaus Kurz. "Dabei sehen wir einen starken Trend bei der Entwicklung von Inhalten für mobile Geräte." Diesen Trend unterstützt die CS 3 mit der "Device Central", die 218 Handys, Smartphones und PDA-Computer kennt.
Diese "Gerätezentrale" kann von den einzelnen Anwendungen aus aufgerufen werden, um beispielsweise ein im Photoshop bearbeitetes Bild oder einen Flash-Film an das Display eines bestimmten Gerätes anzupassen. Mit Blick auf unterschiedliche Lichtbedingungen simuliert die Device Central auch Hintergrundbeleuchtung und Sonneneinstrahlung.
Solche Arbeitsabläufe stellt das dem Paket beiliegende Workflow-Handbuch exemplarisch vor. In der ersten Stufe geht es um die Erstellung von Inhalten wie Fotos (Photoshop), Zeichnungen (Illustrator) oder Filmen (Flash). Danach folgen Layout und Zusammenstellung dieser Inhalte, was in die Kernkompetenz der Anwendungen Indesign (Druck) und Dreamweaver (Web) fällt. Die dritte Stufe der Ausgabe für die Produktion wird von allen Einzelprogrammen unterstützt und in der PDF-Plattform Acrobat zusammengeführt.
Unterschiedliche Ansprüche, unterschiedliche Pakete
Die Fülle der insgesamt 20 Anwendungen hat Adobe für verschiedene Nutzergruppen unterschiedlich zusammengestellt. Neben der umfassenden "Master Collection" gibt es eine "Production Premium" mit dem Schwerpunkt auf der Ausgabe von Inhalten sowie jeweils zwei Ausgaben (Standard und Premium) mit den Schwerpunkten auf Design und Web. Die größere Nachfrage ist nach Einschätzung von Kurz in der Design-Linie zu erwarten, da es im Print-Bereich mehr Arbeitsplätze gibt als bei der Entwicklung von Webseiten.
Die CS 3 ist das erste Adobe-Paket seit der Übernahme des einstigen Konkurrenten Macromedia. Die ehedem von verschiedenen Software-Häusern entwickelten Programme haben nun alle eine einheitliche Oberfläche und Bedienung.
Bei den bestehenden Überschneidungen in der Produktpalette hat Adobe dem Dreamweaver von Macromedia den Vorzug gegeben vor der Eigenentwicklung GoLive und ist damit wohl dem Wunsch der meisten Anwender gefolgt. Für eingefleischte GoLive-Anwender wird aber außerhalb der Creative Suite noch einmal eine neue Version aufgelegt.
Erhalten geblieben ist die von Macromedia übernommene Bildbearbeitung Fireworks. Diese reicht zwar nicht an den Photoshop heran, enthält aber spezielle Funktionen für Web-Designer und ist daher in den entsprechenden Paketen mit dabei.
Leistungshungrige Anwendungen
Für den Einsatz der Creative Suite ist ein leistungsfähiger PC oder Mac-Rechner erforderlich. Eine sinnvolle Nutzung beginnt bei einem Arbeitsspeicher von einem, besser aber zwei Gigabyte. Die Installation eines Premium-Pakets belegt rund sechs Gigabyte auf der Festplatte.
Die Preise sind der professionellen Zielgruppe angepasst: Sie reichen von 1.188 Euro für die Ausgabe "Design Standard" bis 3.568 Euro für die "Master Collection". Etwas günstiger sind die Updates von einer früheren Version (ab 831 Euro). Die Pakete bestehen aus jeweils drei DVDs - einem Datenträger mit der Software, einem mit zusätzlichen Schriften, Cliparts und Tools und einer DVD mit Video-Workshops zu den einzelnen Programmen.
Die Preise der Einzelanwendungen sind nur geringfügig niedriger als die CS-3-Preise. Den Photoshop gibt es auch in einer Ausgabe für Privatanwender, die Photoshop Elements. Hier ist wohl bis Ende des Jahres eine neue Version zu erwarten.