Die Website von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wurde am Dienstagabend Zielscheibe eines Hackerangriffs. Unbekannte hatten auf der Startseite einen Link mit dem Namen Vorratsdatenspeicherung platziert. Hinter dieser Adresse verbirgt sich der Online-Auftritt eines Arbeitskreises, der gegen die Speicherung von Internet- und Telefon-Verbindungsdaten der Bürger aktiv ist,
Der Arbeitskreis hat eine in Deutschland anhängige Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz der Bundesregierung zur sechsmonatigen Speicherung von Verbindungsdaten initiiert. Am Dienstag hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) gegen die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung abgewiesen. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu Beschwerde der Gegner steht allerdings noch aus.
"Typo 3, please update it"
Laut Internetdienst Golem.de konnten die Angreifer die Seite über eine Sicherheitslücke im Content-Management-System Typo 3 attackieren. Mit Hilfe dieses Systems wird die Website des Politikers erstellt und verwaltet. Zusätzlich gaben die Hacker noch einen Hinweis auf die Fehleranfälligkeit des offenbar veralteten Systems: "Typo 3, please update it" hieß es weiter unten auf der Seite.
Inzwischen ist die Seite komplett vom Netz genommen. Wer wolfgang-schaeuble.de aufruft, bekommt eine Fehlermeldung zu sehen - statt eines missliebigen Links.