Universität Eichstätt:Studierende stehen hinter Interimsleitung

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Kehrt in Eichstätt wieder Ruhe ein? Vertreter der Studenten stärken der neuen Leitung der Universität Eichstätt demonstrativ den Rücken.

Die Studierenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt stellen sich hinter die neue kommissarische Hochschulleitung.

"Rückendeckung in der Uni": Gert Melville und Rudolf Fisch genießen Rückhalt in der Bevölkerung. (Foto: Foto: dpa)

Die Vorsitzende des studentischen Konvents, Jessica Weppler, sieht die neue Hochschulleitung "sehr positiv". Mit Gert Melville sei jemand gefunden worden, der "Rückendeckung in der Uni" hat, sagte Weppler am Donnerstag in Eichstätt.

Melville war bei der letzten Hochschulwahl der Wunschkandidat der Dekane, schied allerdings gegen Ulrich Hemel aus. Rudolf Fisch, der ebenfalls Mitglied der vorübergehenden Hochschulleitung ist, sei ein "Verwaltungsspezialist". Mit diesen beiden könne man sich wieder auf die positiven Seiten der Uni konzentrieren, sagte Weppler und zeigte sich damit auf einer Linie mit dem Senat, der sich am Mittwochabend ebenfalls positiv über die Kandidaten für die kommissarische Hochschulleitung geäußert hatte.

Zur Beurlaubung von Kanzler Gottfried von der Heydte wollte Weppler sich nicht ausführlich äußern. Man müsse abwarten, was die Untersuchungen ergeben. Grundsätzlich halte sie es für "lobenswert, dass auf Transparenz gesetzt wird". Allerdings sei der Zeitpunkt für die Wirtschaftsprüfung wegen der derzeitigen Personalquerelen ungünstig gewählt, kritisierte die Vorsitzende der Studierendenvertretung.

Obwohl in Eichstätt Lehre und Forschung wie gewohnt weiter gehen würden, habe die Hochschule durch die Vorfälle der letzten Wochen gelitten. Für die Zukunft wünscht sich Weppler, dass die Studierenden mehr in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Sie selbst sitze zwar als Studierendenvertreterin im Senat, die Mehrheit der Studenten habe allerdings kein Mitspracherecht, wenn es um die Zukunft ihrer Universität gehe.

Die Personalquerelen an der Universität Eichstätt gingen diese Woche in eine neue Runde, als am Montag Bischof Gregor Maria Hanke die sofortige Beurlaubung von Kanzler Heydte bekanntgab. Hanke teilte mit, dass die Stiftung Katholische Universität Eichstätt ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen damit beauftragt habe, Heydtes Kassen- und Wirtschaftsführung zu überprüfen.

Außerdem stellte Hanke am Montag die neue kommissarische Hochschulleitung vor. Die beiden Professoren Gert Melville und Rudolf Fischer sollen die Universität bis zur Wahl eines neuen Präsidenten Anfang 2009 leiten und verwalten. Entzündet hatte sich die Diskussion um die Zukunft der einzigen katholischen Universität Deutschlands an der Ablehnung des gewählten Präsidenten Hemel durch Hanke.

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