Traunstein:Bürgermeister tot aufgefunden

Das neu gewählte Stadtoberhaupt von Traunstein, Wilfried Arsan, ist tot. Angehörige fanden den 54-Jährigen leblos im Keller seines Anwesens. Laut ersten Informationen aus Polizeikreisen handelt es sich um Selbstmord.

Katja Auer

Der neu gewählte Oberbürgermeister von Traunstein, Wilfried Arsan, ist am Montagnachmittag tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizeidirektion Traunstein deute alles auf einen Selbstmord des Stadtoberhauptes hin. Familienangehörige hätten den 54-Jährigen tot im Keller seines Anwesens in Traunstein gefunden.

Wilfried Arsan wurde am Montag tot aufgefunden. (Foto: Foto: oh)

In Polizeikreisen hieß es, Arsan habe sich erhängt. Über die Hintergründe des Suizids ist der Polizei bislang nichts bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt und die Staatsanwaltschaft Traunstein ordnete bereits eine gerichtsmedizinische Untersuchung in München an.

Arsan war in der Stichwahl am 16. März als Kandidat der Unabhängigen Wähler (UW) mit knapp 67 Prozent zum neuen Rathauschef von Traunstein gewählt worden. Er hätte sein Amt am 1. Mai antreten sollen. Schon im ersten Wahlgang erreichte der bisher beim Roten Kreuz angestellte Rettungsassistent gegen seine Kontrahentin Waltraud Wiesholer-Niederlöhner von der SPD 42,5 Prozent.

Das eindeutige Ergebnis habe er dennoch nicht erwartet, sagte Arsan. Er nannte die Wahl ein "unheimliches Vertrauensvotum". So gestärkt könne er voller Freude in sein neues Amt gehen. Der bisherige Oberbürgermeister Fritz Stahl (SPD) war nach 18 Jahren als Stadtoberhaupt Traunsteins nicht mehr zu Wahl angetreten.

Arsan hatte angekündigt, die Arbeit Stahls fortsetzen zu wollen. Er habe nicht vor, das Rad neu zu erfinden, sondern wolle sich "in die Verwaltung integrieren", sagte er nach der Wahl. Arsan war seit 1990 in der Kommunalpolitik tätig und bislang Vorsitzender der UW-Stadtratsfraktion. Seit 2001 war er Vorsitzender des Ortsverbandes der Unabhängigen Wähler Traunstein. Wilfried Arsan hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder.

© SZ vom 8.4.2008/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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