Tod König Ludwigs II.:"Zwei Kugeln in die Lunge"

Hat das jahrzehntelange Rätselraten um den Tod Ludwigs II. nun ein Ende? Nach Ansicht eines Berliner Forschers liegen die Fakten jetzt klar zu Tage.

Der Berliner König-Ludwig-Forscher und Buchautor Peter Glowasz will die Todesumstände des bayerischen Märchenkönigs endgültig aufgeklärt haben. Nach seinen Angaben wurde Ludwig II. (1845-1886) eindeutig erschossen.

Nun soll es heraus sein: der bayerische König Ludwig II. wurde erschossen. (Foto: Foto: dpa)

Zwei von einem namentlich bekannten Gendarmen abgeschossene Projektile sollen den entmündigten König am 13. Juni 1886 an der Lunge getroffen haben, sagte Glowasz der Nachrichtenagentur dpa.

Ein in Bayern lebender Mann könne bezeugen, dass sein Vater 1950 nach dem Tod des Prinzen Ferdinand von Bayern Zeuge war, als die von den Einschüssen beschädigten Königskleider im Knabenhaus des Münchner Schloss Nymphenburg verbrannt worden sein sollen. Dessen Angaben sollen wiederum von einer Frau bestätigt worden sein, die damals im Schloss gewohnt haben soll.

Glowasz sagte: "Mit Hilfe renommierter Wissenschaftler und bisher noch nicht berücksichtigten Erklärungen und Aussagen von Hinterbliebenen von Augenzeugen ist jetzt eindeutig nachgewiesen: Der König ist durch zwei Schüsse ums Leben gekommen."

Nach offizieller Darstellung wollte sich der als König abgesetzte und unter Hausarrest stehende Ludwig II. im Juni 1886 im Starnberger See das Leben nehmen und soll bei einem vermutlich epileptischen Anfall im Starnberger See ertrunken sein. Bis heute ranken sich zahlreiche Mythen um den Königstod.

Königstreue vermuten, Ludwig sei von preußischen Gefolgsleuten des Reichskanzlers Otto von Bismarck erschossen worden. Sie wollen es nicht hinnehmen, dass "ihr König" als Mörder und Selbstmörder in die Geschichte eingegangen sein soll.

Ludwig soll nach offizieller Darstellung kurz vor seinem Ertrinkungstod seinen zu Hilfe eilenden Leibarzt ins Wasser gezogen haben, der dabei umgekommen war.

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