Sperrbezirk eingerichtet:Vogelgrippefälle in Nürnberg

In der fränkischen Stadt ist bei zumindest drei toten Wildvögeln das auch für den Menschen gefährliche Virus H5N1 festgestellt worden. Bei inzwischen weiteren sieben gefundenen Vögeln besteht der Verdacht auf Vogelgrippe.

Im Stadtgebiet wurden mindestens sechs tote Schwäne, eine Wildgans und eine Ente gefunden. Die Tiere werden derzeit im Friedrich-Löffler-Labor auf der Insel Riems untersucht, sagte Karin Köster, Leiterin des verantwortlichen Veterinäramtes Fürth.

Die Tierkadaver waren vor allem im Gebiet des Silbersees und des Wöhrder Sees gefunden worden. Die Feuerwehr sowie die Nürnberger Parkaufsicht durchsuchen momentan das Stadtgebiet nach weiteren Verdachtsfällen.

Um die Fundorte der toten Schwäne, Enten und Gänse wurden Sperrbezirke mit einem Radius von vier Kilometern errichtet. Hier gelten 21 Tage lang besondere Vorschriften für Geflügelhalter: Es dürfen keine Vögel transportiert werden.

Außerdem sind Hunde an der Leine zu führen. Dies geschehe vorsorglich, um eine Übertragung des Erregers auf Nutzgeflügel zu verhindern, erklärte der Leiter des Ordnungsamtes, Hubertus Nerlich. Mit Warnschildern wurde an den Fundorten auf die Vogelgrippegefahr hingewiesen. Ganz Nürnberg wurde zum Beobachtungsgebiet erklärt.

Die Vogelgrippe war zuletzt im vergangenen August bei einem Trauerschwan im Dresdner Zoo nachgewiesen worden. Zuvor waren auch vereinzelte Nutzgeflügelbestände in Deutschland und auch ein Steinmarder befallen worden. Erst im Februar hatte der Bundesrat einer Verlängerung der Stallpflicht für Nutzgeflügel bis zum 31. Oktober zugestimmt.

Experten befürchten, dass sich das Virus so an den Menschen anpassen könnte, dass es wie eine Erkältung übertragen werden kann. Die Folge wäre eine weltumspannende Epidemie - eine Pandemie - mit Millionen Toten. Sorge bereitet Experten insbesondere das Seuchengeschehen in Asien und Afrika mit Millionen infizierter Vögel.

Bisher können sich Menschen nur durch sehr engen Kontakt mit einem erkrankten Tier infizieren.

© sueddeutsche.de/ AFP/rtr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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