Nach Prügelattacke in Rosenheim:Ex-Polizeichef soll gefeuert werden

Der frühere Polizeichef von Rosenheim (rechts) stand im vergangenen Jahr vor Gericht. (Foto: dpa)

Er hat einen gefesselten Schüler getreten und seinen Kopf gegen eine Wand gestoßen: Wegen des Vorfalls ist der frühere Polizeichef von Rosenheim bereits vorbestraft - nun soll der prügelnde Beamte gefeuert werden.

Der bereits wegen Körperverletzung vorbestrafte frühere Rosenheimer Polizeichef soll nun auch noch gefeuert werden. "Das Polizeipräsidium München wird Disziplinarklage gegen den Beamten erheben mit dem Ziel der Entfernung aus dem Dienst", berichtete die Personalchefin der bayerischen Polizei, Claudia Roth, im Innenausschuss des Landtags. Allerdings rechnet das Innenministerium nicht damit, dass der frühere Leiter der Rosenheimer Polizeiinspektion das klaglos akzeptiert.

Derzeit ist er laut Ministerium bereits des Diensts enthoben, außerdem wurde sein Gehalt gekürzt. Der Beamte hatte laut Urteil des Landgerichts Traunstein im September 2011 einen damals 15 Jahre alten Teenager getreten und mit dem Kopf so hart gegen eine Wand gestoßen, dass vier Zähne wackelten. Sollte der Beamte Widerspruch gegen seine Entfernung einlegen, landet das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht.

Das Innenministerium erntete für das Vorgehen gegen den Prügelpolizisten auch Anerkennung von SPD und Freien Wählern. "Das ist der klare Beweis, dass es funktioniert in unserem Rechtsstaat, dass nichts unter den Teppich gekehrt wird", sagte der SPD-Abgeordnete Harald Schneider, früher Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP in Bayern.

Die Grünen forderten das Innenministerium auf, derartige Fälle in Zukunft durch bessere Ausbildung zu verhindern. Die bayerische Polizei sei in dieser Hinsicht bereits auf einem sehr hohen Stand, erwiderte der CSU-Abgeordnete Florian Herrmann: "Andere in Europa nehmen sich die bayerische Polizei zum Vorbild."

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: