Machtwechsel bei der CSU:Stoibers letzter Coup

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Kurz vor seinem Rücktritt als Parteichef soll Stoiber wichtige Personalentscheidungen in der Parteiführung getroffen haben - ohne dies abzusprechen. Sein Nachfolger Huber ist "irritiert".

In der CSU gibt es laut einem Pressebericht Irritationen über jüngste Personalentscheidungen in der Parteiführung. Noch kurz vor seinem Rücktritt als Parteivorsitzender habe Edmund Stoiber wichtige Personalentscheidungen in der CSU-Landesleitung getroffen, berichtet der Münchner Merkur unter Berufung auf CSU-Angaben.

Demnach wurde der Vertrag von CSU-Pressesprecher Hans-Michael Strepp erst vor wenigen Wochen um ein weiteres Jahr verlängert. Auch der Leiter des Planungsstabs in der Parteizentrale, Christian Schoppik, werde weiter für die CSU arbeiten, bestätigte die Partei am Sonntag dem Blatt.

In der CSU-Spitze sorge das für Irritationen, berichtet die Zeitung. Die Personalien der beiden früher in Stoibers Staatskanzlei beschäftigten leitenden Mitarbeiter seien mit dem neuen Parteichef Erwin Huber nicht abgesprochen gewesen. Huber sei "irritiert", hieß es demnach in der CSU-Spitze.

Huber will offenbar Fahrenschon als Generalsekretär

Nach Informationen der Bild-Zeitung soll der Bundestagsabgeordnete Georg Fahrenschon Nachfolger von Markus Söder auf dem Posten des CSU-Generalsekretärs werden. Der 39-Jährige gelte als Favorit des neuen Parteichefs Huber. Huber hatte angekündigt, dem CSU-Vorstand am 22. Oktober einen neuen Generalsekretär vorzuschlagen. Laut Bild soll Söder künftig Chef der Staatskanzlei unter Ministerpräsident Günther Beckstein werden.

Söder war intern auch als möglicher Umweltminister im Gespräch, doch soll es dagegen massiven Widerstand aus den Verbänden gegeben haben. Laut Bild gilt es als wahrscheinlich, dass Wirtschaftsminister Huber in sein früheres Amt als Finanzminister zurückkehren wird.

Die bisherige Sozialministerin Christa Stewens soll demnach in ihrer Funktion aufgewertet und stellvertretende Ministerpräsidentin werden. Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber gilt dem Zeitungsbericht zufolge als aussichtsreicher Kandidat entweder für das Wirtschaftsressort oder das Landwirtschaftsministerium in Bayern.

Als neuer Innenminister werde in CSU-Kreisen der bisherige Staatssekretär Georg Schmid gehandelt. Der Staatssekretär im Umweltressort, Otmar Bernhard, soll offenbar neuer Umweltminister an Stelle von Werner Schnappauf werden.

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