Kandidatur für EU-Parlament:Hohlmeier will nach Brüssel

Lesezeit: 1 min

Comeback einer Isolierten: Die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier kandidiert für das Europaparlament - und zieht dafür nach Oberfranken.

Die CSU-Politikerin und Strauß-Tochter Monika Hohlmeier kandidiert nach für das Europaparlament. Der CSU-Bezirksverband Oberfranken nominierte die Politikerin aus Vaterstetten am Samstag einstimmig, wie der Münchner Merkur vorab berichtete.

Will ins Europaparlament: Monika Hohlmeier. (Foto: Foto: ddp)

Hohlmeier sagte nach Informationen der Zeitung in der Sitzung des Bezirksvorstands zu, mit ihrer Familie nach Oberfranken zu ziehen und sich künftig in Nordbayern politisch zu engagieren. Fünf andere Bewerber aus Oberfranken seien dafür nicht zum Zug gekommen.

Hohlmeier war bei der Landtagswahl Ende September nicht mehr ins Maximilianeum gewählt worden. Der oberfränkische Bezirksverband hofft den Angaben zufolge mit der Nominierung der früheren Münchner CSU-Bezirksvorsitzenden und ehemaligen Ministerin auf einen guten Platz für den CSU-Bezirk in der internen Listenreihung für die Europawahl im Juni. Hohlmeier trat 2004 bzw. 2005 nach parteiinternen Streitigkeiten von ihren Ämter zurück.

"Ich begrüße die Entscheidung", sagte der oberfränkische Landtagsabgeordnete Christian Meißner dem Münchner Merkur. "Monika Hohlmeier ist auch in unserer Region enorm beliebt und kommt an. Sie wird Oberfranken gut vertreten."

Zudem solle die Entscheidung, eine Oberbayerin nach Oberfranken zu holen, in regionalen Auseinandersetzungen der Partei Signalwirkung haben. "Das ist ein Signal, das uns gut tut", sagte Meißner. Nicht alle in der CSU werden über die Wahl Hohlmeiers erfreut sein.

Umstritten ist in der Partei auch die Zukunft des Berliner Landesgruppenchefs Peter Ramsauer. In der Parteiführung wüchsen die Zweifel, ob Ramsauer der geeignete Spitzenkandidat der CSU für die anstehende Bundestagswahl sei, berichtete Der Spiegel.

Eigentlich wäre Ramsauer nach dem Wechsel Horst Seehofers nach München die erste Wahl für Platz eins der bayerischen Landesliste. Offensichtlich glaube der neue Parteichef und Ministerpräsident aber nicht daran, dass Ramsauer genügend Zugkraft für den Posten mitbringe.

In der Partei werde deshalb diskutiert, ob dafür Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg oder Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner in Frage kämen. Sollte Ramsauer den Spitzenplatz nicht erringen, werde er es schwer haben, nach der Bundestagswahl im September erneut das Amt des Landesgruppenchefs für sich zu beanspruchen, hieß es laut Spiegel in der CSU.

Seehofer selbst habe Ramsauer in der CSU-Vorstandssitzung am vergangenen Montag massiv angegriffen und ihm vorgeworfen, sich in Berlin nicht hartnäckig genug für die Interessen der CSU einzusetzen.

Bei den vergangenen Bundestagswahlen kandidierte CSU-Chef und Ministerpräsident Edmund Stoiber auf Platz eins, nahm nach den Wahlen sein Bundestagsmandat aber nicht an.

© sueddeutsche.de/ddp-bay - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: