Interview mit Barbara Stamm:"Ich fühle mich fit"

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Barbara Stamm, Vize-Präsidentin des Landtags, muss sich einer Chemotherapie unterziehen. Sie will trotzdem für das Amt der Landtagspräsidentin kandidieren.

Interview: Katja Auer

Wenn es um Posten geht in der CSU, müssen alle Argumente herhalten - sachliche und weniger sachliche. Die Oberbayern in der Fraktion machen der Vizepräsidentin des Landtags, Barbara Stamm aus Unterfranken, die Nachfolge von Alois Glück streitig. Kaum hatte sich Stamm um das Amt des Landtagspräsidenten beworben, streuten Parteifreunde, die Politikerin habe Brustkrebs. Stamm bleibt aber bei ihrer Bewerbung.

Landtags-Vizepräsidentin Barbara Stamm will den am Ende der Legislaturperiode in den Ruhestand wechselnden Landtagspräsidenten Alois Glück beerben. (Foto: Foto: dpa)

SZ: Frau Stamm, warum sind Sie heute nicht beim Parteitag?

Barbara Stamm: Ich muss alle drei Wochen zur Chemotherapie und heute ist eben wieder ein Termin. Es hat ja nur einen Sinn, wenn man es sehr regelmäßig macht. Und ich wollte die letzte arbeitsreiche Woche als Landtagsvizepräsidentin voll mitnehmen. Das war also eine bewusste Entscheidung, den Behandlungstermin auf heute zu legen.

SZ: Wie geht es Ihnen denn?

Stamm: Es geht mir gut. Ich mache die Chemotherapie nicht, weil sich Metastasen gebildet haben, sondern vorsorglich. Um zu verhindern, dass sich ein neuer Tumor bildet.

SZ: Können Sie Ihre Arbeit ohne Probleme erledigen?

Stamm: Wer mich erlebt hat die letzten Wochen, wird erkennen, dass ich nicht geschwächelt habe. Die Operation war am 28. April und nach einer Woche habe ich wieder alle Termine wahrgenommen.

SZ: Aber Sie sollten sich doch sicher schonen?

Stamm: Ich fühle mich fit, was natürlich nicht bedeutet, dass die Tage nach der Chemotherapie nicht ein bisschen schwierig sind. Aber ich mache ganz normal meine Arbeit. Bis zur Landtagswahl bin ich komplett ausgebucht.

SZ: Wollen Sie auch wieder kandidieren und weiter Landtagspräsidentin werden?

Stamm: Ich finde es bedauerlich, dass ich das in diesem Zusammenhang sagen muss, aber so ist es.

© SZ vom 19.07.2008/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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