Illegales Autorennen:Auf der Straße ist die Hölle los

In Niederbayern hat die Polizei ein illegales Luxus-Autorennen gestoppt. Von Reue keine Spur. Die Fahrer ließen sich mit dem Taxi abholen.

Ein illegales Autorennen von Köln an die Adria ist von der Polizei im niederbayerischen Deggendorf gestoppt worden. Fünf Luxussportwagen im Wert von einer Million Euro wurden sichergestellt. Weil die aus England und Spanien kommenden, "sehr, sehr wohlbetuchten" Fahrer empört reagierten und ihre Fahrt mit Leihautos gleich fortsetzen wollten, wurden auch ihre Führerscheine kassiert, sagte ein Polizeisprecher.

Die illegale Autorally bis an die Adria fand ihr Ende auf der Polizeistation bei Deggendorf. (Foto: Foto: dpa)

Ein Autofahrer hatte am Dienstagnachmittag die Polizei alarmiert, weil er auf einer Bundesstraße bei Viechtach von einem Pulk von Sportwagen mit gefährlich hoher Geschwindigkeit überholt und geschnitten worden sei.

Ein Ferrari F430 Scuderia, ein Porsche 997, ein Porsche Cayenne, ein Bentley Continental GT und ein ein Audi R8 wurden daraufhin in Deggendorf gestoppt. Ein sechstes Fahrzeug, ein Lamborghini, war in Dresden nach einem Unfall liegengeblieben. Auch eines der sichergestellten Autos hat einen leichten Unfallschaden.

Das illegale "Club-GT-Event"-Rennen sei am Samstag in Köln gestartet und sollte auf einer mit GPS-Navigationspunkten genau vorgeschrieben Route über Dresden und Amberg durch den Bayerischen Wald nach München, Salzburg und Wien zum Wörther See führen und am kommenden Sonntag im kroatischen Split an der Adria enden.

Die Fahrzeuge waren mit Zweier-Teams besetzt, daneben war noch ein dreiköpfiges "Crew-Team" unterwegs, wie die Polizei erklärte. Die Fahrer und Beifahrer hätten sehr aufgebracht reagiert, sofort ihre Rechtsanwälte verständigt und sich schließlich per Taxi in ein Münchner Luxushotel fahren lassen.

Inzwischen hätten sich mehrere Zeugen gemeldet, die nach eigenen Angaben von den Rennfahrern in Bayern gefährdet worden seien, sagte Polizeisprecher Klaus Pickel. Länderübergreifende Anfragen liefen noch.

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