In Bayern kommen nach Angaben der Techniker Krankenkasse immer mehr dicke Babys zur Welt. Bei jährlich 1000 Geburten komme es wegen langer Schwangerschaftsdauer und einem hohen Geburtsgewicht zu gesundheitlichen Störungen, teilte die Kasse mit. Die Zahl übergewichtiger Neugeborener habe zwischen 2004 und 2006 um rund 35 Prozent zugenommen.
Die Kasse bezog sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes und auf Versichertendaten der Ersatzkassen, bei denen in Bayern rund drei Millionen Menschen versichert sind.
Eine Ursache für XXL-Babys sei auch, dass Frauen immer später Kinder bekämen. Bei älteren Frauen würden sich Stoffwechselstörungen und Übergewicht vermehrt auf die Neugeborenen übertragen.
Hinzu kämen falsche Essgewohnheiten. Bei übergewichtigen Schwangeren träten Komplikationen etwa fünf Mal häufiger auf als bei normalgewichtigen Frauen.
Im Rahmen der in München stattfindenden Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft sagte der Kinderarzt Detlef Kunze von der Universitätsklinik München, übergewichtige Schwangere sollten sich vor allem auf Stoffwechselrisiken wie Diabetes untersuchen lassen.
Übergewichtige Neugeborene ab etwa 3900 Gramm hätten ein hohes Risiko auch für Übergewicht im Kindesalter. Auch nichtgestillte Kleinkinder wiesen eine Tendenz zum Übergewicht auf. Das Stillen sei eine vorbeugende Ernährungsweise gegen Übergewicht.
(dpa)