Gabriele Pauli:"Ich bin weiterhin CSUlerin"

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Selbstbewusste Landrätin: Während Pauli das Führungsduo Beckstein und Huber kritisiert ist sie überzeugt, dass die von ihr mit eingeleitete Erneuerung der CSU auch nach ihrem Parteiaustritt andauere.

Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli (parteilos) hält sich auch nach ihrem Parteiaustritt für eine Christsoziale. "Von meiner Einstellung her bin ich weiterhin CSUlerin", sagte Pauli. Mit Blick auf die CSU-Spitze fügte sie hinzu: "Ich fühle mich manchmal mehr CSU als die da oben."

Gabriele Pauli: "Die Medien haben enorm von meiner Person profitiert" (Foto: Foto: ddp)

Die 50-Jährige zeigte sich überzeugt, dass die von ihr mit eingeleitete Erneuerung der CSU auch nach ihrem Parteiaustritt andauere. "Ich denke, dass meine Positionen weiter wirken", sagte Pauli. "Wir haben ja schon etwas angestoßen."

So habe die CSU mit Christine Haderthauer jetzt erstmals eine Generalsekretärin, und auch sonst könnten Frauen in der CSU künftig selbstbewusster auftreten.

Das neue Führungsduo aus Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber dagegen hat ihrer Meinung nach bislang keine Erneuerung gebracht: "Was nach außen rüberkommt, erscheint nicht besonders innovativ und neuartig." Die Veränderungen im bayerischen Kabinett hätten noch keinen neuen Stil und keine neue Richtung erkennbar werden lassen.

Die CSU hat nach Einschätzung Paulis "eine große Chance vertan", indem sie die Positionen der Landrätin nicht "integriert" habe. Das sei "kurzsichtig". "Sie hätte durch mich Zielgruppen ansprechen können, die sie sonst nie erreicht, auch bei Nicht-Wählern", betonte sie.

Die Fürther Landrätin verteidigte außerdem ihre umstrittenen Honorarforderungen für Interviews mit exklusiven Informationen. "Die Medien haben enorm von meiner Person profitiert." Sie verwies abermals darauf, dass sie ihre politische Arbeit - samt einer eigens eingerichteten Geschäftsstelle und Mitarbeitern - ein Jahr lang komplett privat getragen habe.

"Den Umbruch in Bayern habe ich mit einem beträchtlichen Anteil allein bestritten und finanziert", sagte sie und fügte hinzu: "Das habe ich als Privatperson gemacht ohne öffentlichen Auftrag oder mit einem Parteiapparat im Rücken." Um im Freistaat weiterhin für eine politische Erneuerung einzutreten, sei eine entsprechende Infrastruktur notwendig.

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