Die Finanzen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) werden künftig von Verbandsvertretern geregelt, die das Kassensystem grundsätzlich in Frage stellen. Die Vertreterversammlung der KVB wählte bei ihrer konstituierenden Sitzung am Samstag in München den Hausarzt und bisherigen Interims-Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes, Wolfgang Krombholz, zum neuen Vorstandschef.
Krombholz hatte im Hausärzteverband zweimal den Versuch vorangetrieben, aus dem Kassensystem auszusteigen. Nach der Wahl zum KVB-Chef kündigte er an, er werde sein Amt im Hausärzteverband nun niederlegen.
Krombholz folgt dem früheren KVB-Chef Axel Munte nach. Zuletzt hatte Munte mit seiner Facharztkoalition bei den Wahlen zur Vertreterversammlung die Mehrheit an den Hausärzteverband und andere Facharztgruppen verloren. Die Vertreterversammlung gilt als Parlament der Kassenärzte. Die Gräben zwischen Haus- und Fachärzten in dem Gremium sind in den vergangenen Jahren immer tiefer geworden.
Die KVB ist für die Verteilung von jährlich fünf Milliarden Euro an 24.000 Ärzte und Psychotherapeuten zuständig.