Im Falle eines schweren Reaktorzwischenfalls ist die Versorgung der bayerischen Bevölkerung mit Kaliumjodidtabletten gesichert.
Wie das für den Katastrophenschutz zuständige Innenministerium bestätigte, gibt es im Freistaat insgesamt drei große Depots in Schwaben, Unterfranken und in der Oberpfalz, in denen die Tabletten gelagert werden. "Der Vorrat ist groß genug, um die Bevölkerung umfassend versorgen zu können", sagte ein Ministeriumssprecher.
Das Jodlager im oberpfälzischen Roding etwa befindet sich in einem unterirdischen Behelfskrankenhaus, das zur Zeit des Kalten Krieges eingerichtet wurde. Das Bayerische Rote Kreuz in Cham kontrolliert die Paletten regelmäßig.
Rechtzeitig eingenommene Kaliumjodid-Tabletten verhindern, dass sich über die Atemluft aufgenommenes radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert und dort zu einer Krebserkrankung führt.
Im Notfall würden die Tabletten per Hubschrauber und in Lastkraftwagen zu zentralen Verteilerstellen gebracht - und von dort aus zu Apotheken und Feuerwehrgerätehäusern geliefert. Die Bevölkerung werde darüber rechtzeitig über Rundfunk und Fernsehen informiert.