Der tödliche Zwischenfall bei der Flugschau in Schnaittach-Lillinghof war wohl nicht der erste Unfall des Piloten - und auch schon damals soll das Flugzeug der antike Doppeldecker des Typs Tiger Moth gewesen sein. Am Neujahrstag 2002 verunglückte der Oldtimer nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) im hessischen Gelnhausen. Nach Informationen der Frankfurter Rundschau saß damals derselbe Pilot am Steuer.
Die BFU wollte das allerdings nicht bestätigen. Sie registrierte damals jedoch den Fall, die Zeitung zitiert aus Akten der Behörde: "Kurz nach dem Abheben trat eine Triebwerkstörung auf. Der Pilot flog eine Umkehrkurve und landete auf einer nicht mehr genutzten Bahn mit weichem Boden. Das Flugzeug überschlug sich."
Der Pilot habe sich bei dem Vorfall im Jahr 2002 verletzt. Weitere Untersuchungen stellte die BFU jedoch nicht an. Sie wird in der Regel nur aktiv, wenn mehrere Menschen zu Schaden kommen, so die Frankfurter Rundschau.
Gegen den Piloten hat die Polizei ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Der 68-jährige Pilot mache nach wie vor von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Nürnberg am Montag.
Am Sonntag war die Tiger Moth bei der Schau in Lillinghof ins Publikum gerast und hatte eine 46-Jährige getötet und 38 Personen verletzt. Fünf Verletzte mussten mit Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht werden, 16 kamen mit Rettungswagen in die Klinik, 17 wurden ambulant am Unglücksort behandelt.