Exorzismus in Eichstätt:Nie wieder Teufelsaustreibungen

Exorzismus soll ab sofort im Bistum Eichstätt der Vergangenheit angehören. Das Bischöfliche Ordinariat hat einem Priester im Ruhestand Teufelsaustreibungen verboten.

Das Bistum Eichstätt hat dem betroffenen Pfarrer weitere Exorzismen verboten. "Entsprechend den Weisungen der Diözesanleitung" habe sich der Geistliche verpflichtet, "in Zukunft weder einen Exorzismus noch Befreiungsgebete zu sprechen", teilte das Bistum mit. "Er steht bei Anfragen nicht mehr zur Verfügung." In einem Gespräch mit dem Generalvikar des Bistums, Johann Limbacher, habe er signalisiert, dass die Weisungen des Bistums für ihn "Klarheit und Erleichterung" bedeuteten, hieß es.

In Eichstätt soll es keinen Exorzismus mehr geben. (Foto: Foto: AP)

Dem katholischen Geistlichen war die Erlaubnis zur Teufelsaustreibung im Juni 1997 unter strengen Auflagen erteilt worden. Diese Erlaubnis wurde ihm allerdings im November 2005 wieder entzogen, teilte das Bischöfliche Ordinariat weiter mit. Der Priester habe "ausdrücklich sein Bedauern" geäußert, dass er einen Exorzismus gesprochen und damit gegen das Verbot verstoßen habe, heißt es in der Erklärung weiter.

Ein Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) hatte kürzlich die Exorzismus-Debatte in der katholischen Kirche neu entfacht. Demnach räumte das Erzbistum Paderborn ein, einen bayerischen Exorzisten offiziell mit einer Teufelsaustreibung beauftragt zu haben. Es habe in den vergangenen Jahren drei Fälle von kirchlich begleitetem Exorzismus im Erzbistum gegeben, sagte ein Sprecher. Auch das Augsburger Ordinariat räumte nach Bekanntwerden der Fälle in Paderborn grundsätzlich Teufelsaustreibungen ein.

© sueddeutsche.de/dpa/ddp-bay/vw/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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