Ex-CSU-Chef Erwin Huber:"Niemand darf sich verstecken"

Der frühere CSU-Chef fühlt sich von der BayernLB getäuscht, weil Investoren offenbar am Verkauf der Hypo Alpe Adria gut verdient hätten.

K. Ott und A. Ramelsberger

Ein schlechtes Gewissen hat Erwin Huber nicht: Der frühere CSU-Chef und Verwaltungsrat des Bayerischen Landesbank wirft der landeseigenen Bank vor, den Verwaltungsrat beim Kauf der maroden österreichischen Bank Hypo Alpe Adria getäuscht zu haben. "Ich fühle mich vor allem deshalb getäuscht, weil sich private Investoren offenbar am Verkauf der Hypo Alpe Adria eine goldene Nase verdient haben. Diese Zusammenhänge waren nicht erkennbar", sagte Huber der Süddeutschen Zeitung.

Erwin Huber: "Wirft man uns vor, dass wir keine Hellseher waren?" (Foto: Foto: dpa)

Investoren wie etwa die Familie Flick sollten Hubers Ansicht nach dem Beispiel des Chefs des österreichischen Industrieverbandes folgen und ihre Erlöse auf ein Treuhandkonto einbezahlen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. "Ich denke, das ist das Mindeste", so Huber.

Er könne nicht beurteilen, ob die Verwaltungsräte vom Vorstand der Landesbank wissentlich getäuscht wurden. "Das muss geklärt werden", forderte Huber.

Von Vorwürfen gegen die Hypo Alpe Adria wegen Geldwäsche oder Bilanzfälschung habe der Verwaltungsrat nichts erfahren. Seinerzeit hätten alle Beteiligten den Kauf der Hypo Alpe Adria für richtig gehalten.

"Ich gehe damit offensiv um"

Erst jetzt - nach der Weltfinanzkrise und der wirtschaftliche Einbruch in Südosteuropa - sei man klüger: "Wirft man uns vor, dass wir keine Hellseher waren?"

Der frühere CSU-Chef riet den ehemaligen CSU-Verantwortlichen wie Finanzminister Kurt Faltlhauser und Ministerpräsident Edmund Stoiber indirekt, sich den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen. "Niemand kann und darf sich verstecken", sagte er. "Ich gehe damit offensiv um." Ihm liege daran, der Kampagne der Opposition gegen die CSU entgegenzutreten.

Das vollständige Interview können Sie in der Süddeutschen Zeitung vom 23./24. Januar nachlesen.

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