CSU Regensburg und der OB:Umsturzpläne in Regensburg

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In der Regensburger CSU gibt es offenbar Umsturzpläne gegen den Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Teile der CSU wollen einen anderen Kandidaten für die Kommunalwahl.

Rolf Thym und Katja Auer

In der Regensburger CSU gibt es offenbar Bestrebungen, Oberbürgermeister Hans Schaidinger als Spitzenkandidaten bei der Kommunalwahl abzulösen.

Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger bekommt Probleme mit dem in zwei Lager gespaltenen Kreisverband. (Foto: Foto: dpa)

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung gab es Überlegungen, in einer Kreisvorstandssitzung am Montag den Antrag zu stellen, mit einem anderen OB-Kandidaten in den Wahlkampf zu ziehen.

Schon seit längerem schwelt in Teilen des Kreisverbandes Unmut, so hatte bereits die Junge Union angekündigt, Schaidinger nicht unterstützen zu wollen. Kreisvorsitzender Franz Rieger habe einen derartigen Putsch jedoch abgelehnt, heißt es aus dem Vorstand.

Zudem werde der Spitzenkandidat nicht vom Kreisvorstand, sondern von der Kreisdelegiertenversammlung bestimmt. "Das kann nicht ernsthaft sein, das macht der Kreisvorsitzende nicht mit", sagte ein Vorstandsmitglied über die angeblichen Umsturzversuche.

Und mit Blick auf Schaidingers Chancen im Wahlkampf: "Da würde man sich zu sehr selbst beschädigen." So soll aus einer geheimen CSU-Wahlumfrage hervorgehen, dass die CSU bei der Kommunalwahl nur mit dem Zugpferd Schaidinger eine Chance habe.

Demnach würden Schaidinger 51 Prozent der Regensburger wählen, die CSU liege bei 49 Prozent. Gegen Schaidinger treten vier Kandidaten von SPD, ÖDP, Grünen und Freien Wählern an.

Inzwischen hat der aus der CSU ausgetretene Stadtrat Gero Kollmer den Verein "Christlich-soziale Bürger in Regensburg" (CSB) gegründet, der ebenfalls mit einer eigenen Liste antreten will.

Am Freitag ermahnte CSU-Parteichef Erwin Huber den in zwei Lager gespaltenen Kreisverband, baldmöglichst zur Geschlossenheit zurückzufinden.

CSU-Chef Huber mahnt zur Geschlossenheit

Bei einer Klausurtagung der CSU-Stadtratsfraktion in Sankt Englmar sagte der CSU-Vorsitzende, die Landesleitung habe die Auseinandersetzungen "mit großer Sorge" verfolgt. Bei weiteren Gesprächen mit den beiden zerstrittenen Gruppen seien "vielleicht auch deutliche Worte nötig", sagte Huber, zumal da die Streitigkeiten "Vertrauen in der Bevölkerung gekostet haben".

Er habe "alle Beteiligten dazu aufgefordert und gemahnt, nicht Ursachen oder Schuldfragen nachzuhängen", sondern "die gemeinsame Verantwortung wahrzunehmen". Huber betonte, er werde sich "weiter einmischen", allerdings sei er "nicht im Besitz von Wundermitteln.

Die Lösung liegt in Regensburg". Ob Hubers Appelle fruchten werden, steht dahin. Bereits vor einer Woche hatte CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer die Regensburger Parteigliederung dazu aufgefordert, zu einem Neubeginn insbesondere im "menschlichen Miteinander" zu finden.

© SZ vom 17.11.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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