CSU Regensburg:Es knirscht wieder

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Zwei Jahre nach einer beispiellosen Schlammschlacht flammt der Machtkampf in der Regensburger CSU erneut auf - wieder wegen eines Parteipostens.

Der zerstrittenen Regensburger CSU droht ein weiterer Machtkampf. Aus gesundheitlichen Gründen will der Kreisvorsitzende Franz Rieger nach nur einer Amtszeit abtreten.

Der bisherige Kreisvorsitzende Franz Rieger auf einem Foto von 2007 (Foto: Foto: dpa)

In der Mittelbayerischen Zeitung schlug der Landtagsabgeordnete als Nachfolger einen Kandidaten vor, der umgehend vom Regensburger CSU-Fraktionschef Christian Schlegl als "denkbar ungeeigneter Kandidat" abgelehnt wurde.

Damit droht bei den Neuwahlen am 16. Mai erneut wie vor zwei Jahren eine Kampfabstimmung zwischen den verschiedenen CSU-Lagern.

Damals wurde der bis dahin weitgehend unbekannte Rieger gegen den Willen des Regensburger Oberbürgermeisters Hans Schaidinger nach einer beispiellosen Schlammschlacht zum Vorsitzenden gewählt. Später konnte sich der Rechtsanwalt dann auch als Direktkandidat für den Landtag durchsetzen.

Rieger begründete nun seinen Rückzug als Vorsitzender in der Zeitung mit gesundheitlichen Problemen. Wegen einer Erkrankung war er an diesem Mittwoch auch nicht für eine persönliche Stellungnahme erreichbar. Fraktionsvorsitzender Schlegl sagte, dass Rieger zuletzt gewisse Erfolge bei der Einigung der Partei erreicht habe.

Eine Kompromisskandidatin?

Der von dem Noch-Vorsitzenden als Nachfolger vorgeschlagene Stadtrat Armin Gugau werde dagegen die Versöhnung nicht vorantreiben. Gugau gehört zu der Gruppe von CSU-Stadträten, die im Zuge der Dauerfehde aus der Stadtratsfraktion ausgetreten sind.

In der Mittelbayerischen sagte er, dass er und die anderen abtrünnigen Christsozialen unter bestimmten Bedingungen in die Fraktion zurückkehren würden.

Fraktionschef Schlegl sagte, dass er selbst eine Kandidatur für den Kreisvorsitz nicht anstrebe. Wenn er allerdings von einer breiten Mehrheit gewünscht werde, würde er vielleicht trotzdem kandidieren. Vor zwei Jahren war Schlegl bei den Wahlen Rieger knapp unterlegen.

Als mögliche Gegenkandidatin zu Gugau brachte der Fraktionschef unter anderen die frühere Regensburger Bürgermeisterin Petra Betz ins Gespräch. Betz musste vor einem Jahr ihren Posten als hauptamtliche Bürgermeisterin wegen des schlechten Abschneidens der CSU bei den Kommunalwahlen räumen.

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