CSU im Wahlkampf:Seehofers Prüfstein

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Ärger für die CSU-Granden Huber und Beckstein: Parteivize Seehofer nennt 52 Prozent als Zielergebnis für die Landtagswahl - und drei Ex-CSUler werben für die Linke.

Horst Seehofer übt auf seine Parteifreunde Erwin Huber und Günther Beckstein indirekt Druck aus. Der stellvertretende CSU-Vorsitzende macht ein Ergebnis von mindestens 52 Prozent bei der Landtagswahl zum Prüfstein für Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und CSU-Chef Erwin Huber.

Immer für eine Überraschung gut: CSU-Vize Horst Seehofer (Foto: Foto: AP)

Bei so einem Landtagswahlergebnis hätte Beckstein eine "Legitimation", sagte Seehofer der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg. Das Führungstandem wäre "dann vom Wähler bestätigt und hat eine natürliche Autorität".

Für die Partei im Ganzen sei es "existenziell", deutlich über die 50-Prozent-Marke zu kommen. "Alles andere bringt für unser Standing in Bayern und Deutschland ungeheure Probleme", sagte der Bundesverbraucherschutzminister. Das könnte "niemand in überschaubarer Zeit korrigieren oder zurückholen, so etwas kann sich die CSU nicht leisten".

Zugleich appellierte Seehofer an seine Partei, mit noch mehr Schwung in die letzten drei Wochen bis zur Landtagswahl am 28. September zu gehen. "Die Stimmung ist engagiert, bewegt, aber noch nicht euphorisiert", beklagte der Minister.

Ex-CSUler werben für Linke in München

Er warnte aber davor, sich für die letzten Wochen "auf Biegen und Brechen noch ein großes Thema" zu suchen. Die Menschen wollten keine Inszenierungen. "Ja nicht Leistung und Programm durch Attacke ersetzen", sagte Seehofer.

Derweil wurde bekannt, dass drei frühere CSU-Mitglieder zur Wahl der Linkspartei aufrufen wollen. Die Berliner Zeitung berichtete, der Passauer Schuldirektor Joseph Wandl, der Münchner Bankangestellte Peter Aschenbrenner und Thomas Jaud, ein Gewerkschafter aus Kaufbeuren, wollten am Freitag, dem 63. Gründungstag der CSU, an die Wähler appellieren, bei der Landtagswahl Ende September für die Linke zu stimmen.

"Wir alle sind vor Jahren in eine Partei - die CSU - eingetreten, von der wir überzeugt waren, dass sie ihren Namen ernst nimmt und somit christliche und soziale Politik macht. Wir waren der Meinung, dass diese Partei ... auf dem Boden des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung handelt", zitierte das Blatt aus dem Aufruf.

Als Ort für den Aufruf sei der Münchner Ratskeller ausgewählt worden, wo die CSU ihre Gründungssitzung abgehalten habe, schrieb die Zeitung.

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