Bildungsmonitor:Bayern ist Schlusslicht bei der Ganztagsbetreuung

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Im jährlichen Bildungsmonitor kann Bayern nicht mit Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg mithalten. Zwar glänzt der Freistaat mit seinen Schulen, doch in der Ganztagsbetreuung ist er letzter. Auch in anderen Punkten soll das Land aufholen.

Bayerns Bildungswesen hat im jährlichen Bildungsmonitor erneut die Rückkehr in die Spitzengruppe der ersten drei verpasst. Der Freistaat belegt hinter Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg erneut Platz vier, wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Dabei belegen Bayerns Schulen nach wie vor Platz eins im Vergleich der Bundesländer. Doch kritisieren die Autoren des Gutachtens fehlende Ganztagsbetreuung - hier liegt Bayern auf dem letzten Platz der 16 Länder. Außerdem bemängelt der neue Bildungsmonitor die niedrige Zahl von Akademikern und fehlende Ausbildung von Ingenieuren.

Die Zahlen sind allerdings nicht taufrisch: Die Daten stammen aus dem Jahr 2010, weil es bisher keine neueren Statistiken gibt. So gibt es laut Gutachten in Bayern nur für ein knappes Viertel der Kinder im Kindergartenalter Ganztagsbetreuung. Im Bundesdurchschnitt sind es mehr als ein Drittel. Hier besteht laut Bildungsmonitor in Bayern trotz des raschen Ausbaus der vergangenen Jahre weiter Ausbaubedarf.

Fortschritte bescheinigen die Gutachter unter anderem bei der Reduzierung der früher hohen Quote der Schulabbrecher. Eine ausgebaute Infrastruktur in der Bildung stärke langfristig vor allem die Teilhabechancen von Kindern von Alleinerziehenden und Einwanderern. Die Anzahl der ausländischen Schulabbrecher sei in Bayern von 2581 im Jahr 2000 auf 1454 zehn Jahre später gesunken. Außerdem haben seit 2000 rund 76 100 Studenten mehr die Hochschule absolviert als damals erwartet, was die Initiative als "Stärkung der Wachstumskräfte" wertet. Bewertet wird, ob ein Bundesland die Infrastruktur verbessert, Teilhabechancen sichert und Wachstumskräfte stärkt.

Auf Platz eins liegt Bayern in drei Feldern: Schulqualität, Förderung der beruflichen Bildung und der sogenannten "Inputeffizienz".

© SZ vom 16.08.2012 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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