Vorgestellt: Die neue C-Klasse:Schönheit kommt von innen

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Frisches Gesicht, harter Lack, modernes Cockpit: Generationswechsel bei Mercedes.

Von Clauspeter Becker

Seit mehr als zwei Jahrzehnten geht es in der Premium-Klasse der kompakten Limousinen spannend zu; so trotzt BMW mit der Dreier-Reihe der Herausforderung durch die C-Klasse von Mercedes ausdauernd erfolgreich.

Kein Wunder also, wenn sich Jürgen Hubbert bei der Vorstellung der aufgefrischten C-Klasse für sein letztes Dienstjahr als Chef von Mercedes-Benz wünscht, "dass die C-Klasse endlich in Führung geht." Und die Strategen bei Mercedes-Benz haben alles Verfügbare aufgeboten, um die Wende wahr werden zu lassen.

Reifen breiter, Lack kratzfester

Die aktualisierte C-Klasse gibt sich auf den ersten Blick mit Klarglas-Scheinwerfern zu erkennen; neu gezeichnet sind auch Frontstoßfänger und Kühlermaske. Für einen dynamischeren Auftritt sorgen zudem die verbreiterte Spur und die serienmäßigen 16-Zoll-Räder mit Breitreifen in der Dimension 205/55R16. Wertbeständigkeit soll zudem der kratzfestere Lack signalisieren - dafür sorgen mikroskopisch kleine Silizium-Partikel.

Deutlich sichtbarer ist der Generationswechsel der C-Klasse im Inneren - der Wandel im Interieur lässt eine konsequentere Rückbesinnung auf ehemals sportliche Stilmittel erkennen. Der altbackene Fächertacho, jene lange gepflegte Erinnerung an die 50er Jahre, ist einem sportlichen Ensemble gewichen, Tacho und Drehzahlmesser demonstrieren mit identischer Größe Gleichberechtigung.

Und alle Skalen zieren silberne Ringe. Die vorderen Sitze bieten dank ausgeprägter Kontur mehr Seitenhalt. Das gesamte Ambiente strebt mit sachlicher Gediegenheit nach einer Bestnote in der Klasse.

Komplettes Angebot

Bereitschaft zum Wettbewerb signalisiert das Modell-Programm auch damit, dass es bereits von Anfang an komplett ist. Die C-Klasse ist von März an als Limousine, als Kombi und als Sportcoupé zu haben. Das verfügbare Sortiment an Motoren ist gewaltig: Der Kunde kann unter sieben Benzinmotoren und unter vier Turbodieseln wählen.

Aber auch im Detail haben die Ingenieure daran gearbeitet, die C-Klasse für das Match gegen den bayerischen Herausforderer fit zu machen. Eine direkter übersetzte Lenkung und eine agilere Fahrwerksabstimmung bringen die C-Klasse ohne spürbaren Verlust an Komfort dichter an ihren Wettbewerber.

Ein neues Schaltgestänge bringt endlich Präzision in den raschen Umgang mit sechs Gängen und macht Schluss mit allen Diskussionen über die Qualität der Schaltung bei Mercedes. Wer die Annehmlichkeit einer Fünfgang-Automatik schätzt, die aber gerne auch mal schalten will, kann ein Lenkrad mit Tipptasten ordern.

Extrem sportlich

Die klarer definierte Rolle als Automobil für aktive Fahrer spielt die renovierte C-Klasse mit guter Überzeugungskraft. Ohne am soliden Geradeauslauf einzubüßen, ist sie handlicher und agiler geworden. Nur im ganz engen Geschlängel der Kurven ist noch ein Rest untersteuernder Behäbigkeit zu spüren, der mit den Sportpaketen Evolution und Evolution AMG und der darin enthaltenen Bereifung zu kurieren ist.

Und was die sportliche Fitness betrifft, so hat Mercedes mit dem C 55 AMG die nächste Stufe der Leistungsrakete erfolgreich gezündet: 5,5 Liter Hubraum, 367 PS (270 kW) Leistung und 510 Nm Drehmoment katapultieren den Mercedes in 5,1 Sekunden von Null auf 100 km/h. Ein Schnäppchen ist der C 55 AMG für 62.176 Euro allenfalls in seiner Leistungsklasse; und auch für die verwegene Steigerung zum Brabus C V8 S mit 6,1 Litern Hubraum und 445 PS (327 kW) für 99.900 Euro will gespart werden.

Da ist es für die meisten wohl beruhigend zu wissen, dass die Preisskala für die C-Klasse bei 28.530 Euro beginnt.

© SZ vom 18.02.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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