"TÜV-Report 2007":Einer der Kleinsten ist der Beste

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Limousinen-Klassiker, Männerträume und Frauenlieblinge - zehn gängige Modelle und ihre Beurteilung durch den TÜV.

Marion Zellner

Opel Meriva

Der Testsieger: Bei allen sicherheitsrelevanten Aspekten wie Fahrwerk und Bremsen schnitt der Opel Meriva deutlich besser ab als der Durchschnitt der Zwei- bis Dreijährigen. Allerdings kamen auch keine älteren Fahrzeuge auf den Prüfstand, da der Minivan aus Rüsselsheim erst seit 2003 auf dem Markt ist, und damit 2006 der erste TÜV-Check fällig wurde. Völlig ohne Beanstandung blieb der Meriva bei Rost an Rahmen und tragenden Teilen, Bremsleitungen und Auspuffanlage. Insgesamt blieben 87,1 Prozent aller geprüften Meriva ohne Mängel, leichte Mängel waren bei 11,1 Prozent festzustellen.

Audi A4

Beim Limousinen-Klassiker aus Ingolstadt zeigt sich die Entwicklung innerhalb eines Modellzyklus. Die aktuelle Generation des Audi A4, die bis zu fünf Jahre alt sein kann, schneidet bei allen Prüfkriterien mit Mängelquoten deutlich besser ab. Doch beim älteren Modell, Typ B5 genannt und seit 1994 gebaut, machen das Fahrwerk an Vorder- und Hinterachse, das Lenkungsspiel sowie Bremsleitungen und -schläuche eindeutig Probleme. Das heißt, beim A4, der sieben Jahre und älter ist, sind die Mängelquoten mit Werten zwischen 16,2 und 26,0 Prozent klar gravierender als beim Durchschnittswagen.

Ford Focus

Immerhin kommt aus dem Hause Ford der Zweitplatzierte des TÜV-Reports. Allerdings basiert der Minivan Fusion auf dem kleinen Fiesta und nicht auf dem Focus. Deshalb muss man in Köln auch nicht unglücklich sein, dass das Kompaktmodell Focus bei den Zwei- bis Dreijährigen nur auf Platz 38 gelandet ist. Schließlich kann er noch mit einer Mängelquote von 5,0 aufwarten und hat damit weniger Beanstandungen als der Schnitt.

Land Rover

Freelander

Bei allen wesentlichen Kriterien macht der allradgetriebene Land Rover Freelander eine durchaus gute Figur. Korrosion an Rahmen und tragenden Teilen war bei den untersuchten Autos, die maximal sieben Jahre alt waren, nur im marginalen Bereich festzustellen. Ebenso erfreulich waren die Ergebnisse bei der Bremswirkung sowie bei Vorder- und Hinterachse. Ein wunder Punkt des Offroad-Modells scheint allerdings die Beleuchtungsanlage zu sein, denn in den drei Altersgruppen gibt es dafür durchgängig schlechte Noten.

VW Sharan

Graphiken können grausam sein - so muss es jetzt Volkswagen ertragen, dass es der erste Van der Wolfsburger, der Sharan, mit einer Vielzahl roter Balken im TÜV-Report zu tun bekommt. Vorder- und Hinterachse, Lenkungsspiel, Beleuchtungsanlage, Bremsleistungen und -schläuche sowie Auspuffanlage lassen nahezu ausschließlich zu wünschen übrig. Der Familienvan belegt bei den Zwei- bis Dreijährigen den vorletzten Platz, allerdings mit 11,5Prozent Mängelquote doch noch mit deutlichen Abstand zum absoluten Verlierer Kia Carnival (25,1 Prozent).

Mazda MX-5

Er ist das Urmodell der später so beliebten Fahrzeugklasse der zweisitzigen Cabriolets. Mit dem MX-5 hat Mazda, als das japanische Modell im Jahr 1990 nach Deutschland auf den Markt kam, Roadster-Geschichte geschrieben. Und offenbar erfreut sich der kleine Offene mit Recht großer Beliebtheit, denn seine Mängelbilanz fällt überdurchschnittlich gut aus. Beim aktuellen TÜV-Report gab es kaum ein anderes Auto, bei dem - über alle Altersgruppen hinweg - so wenige Mängel festgestellt werden konnten. Nur bei den älteren Baujahren, älter als neun Jahre, macht die Korrosion Probleme.

Mercedes-Benz C-Klasse

Bevor Ende März die neue Generation die Fertigungshallen Richtung Kunden verlässt, lohnt sich erst einmal ein Blick auf die derzeit noch aktuelle C-Klasse von Mercedes-Benz. Denn das Mittelklassemodell präsentiert sich offenbar auch über viele Jahre hinweg als zuverlässiges Fahrzeug. So gibt es zwar bei Fahrzeugen, die älter als sieben Jahre sind, mehr Beanstandungen beim Lenkungsspiel sowie bei den Bremsleitungen und -schläuchen als beim Schnitt der jeweiligen Alterskategorien. Doch alle anderen Kriterien fallen besser aus; vor allem beim Rostschutz ist die C-Klasse vorbildlich.

Renault Twingo

Den Liebling der Frauen ereilt ein harter Schlag. Der Renault Twingo, der seit nunmehr knapp eineinhalb Jahrzehnten auf Deutschlands Straßen rollt, hat über alle Jahrgänge hinweg nicht nur massive Mängel bei der Beleuchtungsanlage, gerade bei den älteren Baujahren häufen sich die Probleme mit den Bremsen und deren Leitungen. Aber auch Vorder- und Hinterachse schnitten schlechter ab als der Durchschnitt.

BMW Dreier

Die aktuelle Generation des BMW Dreier ist nun seit zwei Jahren auf dem Markt und muss somit frühestens Ende dieses Jahres zum TÜV. Den Vorgänger, Typ E46, erwarten bei der Hauptuntersuchung vor allem Beanstandungen bei der Qualität der Vorder- und Hinterachse. Die noch älteren Jahrgänge - mehr als neun Jahre - des Münchner Volumenmodells weisen vor allem Mängel an der Beleuchtungsanlage und an den Bremsleitungen und -schläuchen auf. Besser als der Durchschnitt ist der Dreier bei Lenkung, Rost und Bremswirkung.

Porsche 911

Er gilt als der Inbegriff des Sportwagens, und er überlebte im Ansehen der Käufer auch die hausinterne Revolution, seitdem der 911 nicht mehr von einem luftgekühlten, sondern von einem wassergekühlten Boxermotor abgetrieben wird. Und wer sich irgendwann mal einen Porsche 911 leisten konnte, hat offenbar bis heute seine wahre Freude daran. Denn der Sportwagen belegt bei den Vier- bis Fünfjährigen als Typ 996 den ersten Platz. Sein Vorgänger, Typ 993, verweist die Konkurrenz bei den Zehn- bis Elfjährigen auf die hinteren Ränge.

© SZ vom 31. 1. 2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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