(SZ vom 26.03.1997) Nun setzt auch Seat stärker auf den Dieselmotor - der spanische Hersteller verkauft seit einigen Monaten den 1. 9 SDi mit 47 kW oder 64 PS Direkteinspritz-Motor in Ibiza und Cordoba, während der Turbodiesel-Direkteinspritzer Anfang 1997 mit 66 kW (90 PS) aus der Seat-Motoren-Palette an den Start ging.
Mit dieser Aktion ersetzte Seat alle bisher eingesetzten Wirbelkammer-Diesel-Triebwerke durch die neuen Direkteinspritzer-Diesel-Aggregate. Der Grund für diese Aktion: Bisher waren die Diesel-Direkteinspritzmotoren - die hauptsächlich im Nutzfahrzeug- und Stationärmotoren-Segment zum Einsatz kamen - mit dem Vorurteil "keine Laufruhe" und "hohes Geräuscheniveau" belastet. Andererseits spricht jedoch die hohe Wirtschaftlichkeit für diese Technik, die im Volkswagen-Konzern ja bereits bei VW und Audi erfolgreich zum Einsatz kommt.
Was die Laufruhe und das Geräuschniveau betrifft, haben die Ingenieure aber hart daran gearbeitet, diesem Motorentyp die Unarten abzugewöhnen. Schließlich möchte man in immer sparsameren Zeiten nicht auf den hohen Wirkungsgrad - bei dieser Technik wird die Energie des Kraftstoffs immerhin zu 40 Prozent ausgenützt - verzichten. Schließlich ist der gegenüber einem Benziner um rund 15 Prozent niedrigere Verbrauch ein interessantes Verkaufsargument.
Wodurch konnten diese eindeutigen Vorteile erreicht werden? Erstens durch Veränderungen am Motormanagement, zweitens durch Zweistufen-Einspritzventile und last, but not least, durch einen Einspritzdruck von 800 bar. Das Resultat dieser Überarbeitung: eine weichere Verbrennung und eine Minimierung des lästigen Dieselnagelns. Durch den Einsatz von Schnellglühkerzen, die schon während des Öffnens der Fahrertür beheizt werden, kann zudem sofort gestartet werden. Trotz der zur Zeit höheren Besteuerung nimmt der Anteil an Diesel-Fahrzeugen stetig zu - eine Entwicklung, zu der sicherlich der schwefelarme Dieselkraftstoff wegen seiner geringeren Umweltbelastung seinen Teil beisteuert.
Ein interessantes Angebot
Mit den Ausstattungsvarianten SE, SXE und SX, die verhältnismäßig reichhaltig ausgestattet sind, werden die beiden neuen Varianten mit dem drehmomentstarken SDi-Motor (128 Nm bei 2400/min) oder dem temperamentvolleren TDi-Aggregat (202 Nm Drehmoment bei 1900/min) angeboten. Die Preisspanne für SDi und TDi erstreckt sich von 24 000 bis 29 500 Mark. Ein sicherlich überlegenswertes Angebot, denn beide Modelle konnten ihre Vorzüge, was Verbrauchswerte und Komfort betraf, ausspielen.
Von Detlef Krehl