Opel Vectra:Neuer Mittelklasse-Blitz

Gut Ding will Weile haben. So soll es offensichtlich beim neuen Opel Vectra sein.

Ulrich Bethscheider-Kieser

Das Mittelklassemodell hätte ursprünglich schon auf der Frankfurter IAA im September seine Premiere feiern sollen. Doch Carl-Peter Forster, neuer Vorstandschef bei der Marke mit dem Blitz, ließ nachbessern. Im Frühjahr 2002 wird der neue Vectra endgültig an den Start gehen. Opel lüftete aber schon jetzt den Schleier über dem neuen Modell.

Opel Vectra: undefined
(Foto: Foto: Opel)

Mit dem bisherigen Modell hat der neue Vectra praktisch nichts mehr gemein. Auf eine Länge von 4.596 Millimeter angewachsen, setzt sich der Viertürer optisch viel stärker als bisher in Szene: An der Frontpartie fallen die großen, weit nach oben gezogenen Scheinwerfer auf, das Heck wirkt mit seinem kantigen Abschluss und den großen Leuchteneinheiten deutlich massiver.

Keine Frage, der neue Vectra soll auf Anhieb Solidität vermitteln. Angesichts des sinkenden Marktanteils ein Qualitätsmerkmal, das Opel nur gut tun kann.

Innere Sicherheit

Auch im Innenraum hat sich im Vergleich zum Vorgänger viel getan. Auf optische Gimmicks hat Opel gänzlich verzichtet, stattdessen wirkt das Interieur sachlich und solide. Und gefällig. Hier, so scheint es, soll sich wirklich jeder wohlfühlen können.

Auffallend ist das große, zentral angeordnete Display für das Navigationssystem, Radio und Telefon.

Ein solide wirkendes Auto verlangt auch nach einer umfassenden Sicherheitsausstattung. Sechs Airbags inklusive Airbag-Vorhängen im Fond, ESP, Reifendruckkontrolle und Bremsassistent werden beim Vectra zur Ausstattung gehören.

Andere Hersteller sind in diesem Bereich schon mit gutem Beispiel vorangegangen.

Zum Start vier Motoren

Auf der Motorenseite wird es zwei Benzinaggregate und zwei Turbodiesel-Direkteinspritzer geben: Bei den Ottomotoren sind zunächst ein 1,8-Liter mit 122 PS / 90 kW und ein 2,2-Liter mit 147 PS / 108 kW vorgesehen. Die beiden Diesel bieten 2,0 Liter Hubraum und 100 PS / 74 kW oder 2,2-Liter mit 125 PS / 92 kW.

Die beiden Selbstzünder arbeiten weder mit Common-Rail noch mit Pumpe-Düse, entwickeln jedoch mit ihrer Radialkolben-Verteiler-Einspritzpumpe Einspritzdrücke von bis zu 1.800 bar. Für den Vectra GTS wird im Sommer ein V6 mit 211 PS / 155 kW folgen.

Geschaltet wird im Vectra entweder über ein Fünfganggetriebe, eine Fünfgang-Automatik oder über ein stufenloses CVT-Getriebe, das für die Basismotorisierung angeboten wird.

Sportsfreund

Neben der viertürigen Stufenheck-Limousine wird Opel auch wieder eine Schrägheck-Limousine mit großer Heckklappe anbieten. Dieses GTS genannte Modell soll im Modellprogramm den sportlichen Part übernehmen und erhält daher auch eine etwas andere Frontpartie mit größeren Lufteinlässen. Der Vectra GTS, so Opel-Chef Forster, solle an die Tradition der sportlichen Modelle Commodore GSE, Monza und Calibra erinnern.

Kombi und Vectra Sígnum folgen 2003

Damit nicht genug. Für das Jahr 2003 hat Opel einen weiteren Ausbau der Modellpalette angekündigt. Dann wird der Vectra Signum auf den Markt kommen, der bei verlängertem Radstand und steilem Heckabschluss deutlich mehr Innenraum bieten soll.

Stilistisches Vorbild ist die Studie Signum 2, die Opel in diesem Jahr präsentiert hat. Außerdem soll im Herbst 2003 ein Caravan-Modell folgen, das dem Vernehmen nach sogar mehr Platz bietet als der aktuelle Omega Caravan. Verloren gegangene Kunden will Opel nicht nur mit dieser breiten Modellpalette, sondern auch mit einem modernen Motorenprogramm zurückgewinnen.

Einen Sechszylinder-Diesel kündigte Opel-Chef Forster den Kunden der Marke ebenso an wie Benzinmotoren mit Direkteinspritzung. Beides sind Bereiche, in denen Opel durchaus noch Nachholbedarf hat.

Ebenso wie bei den Verkaufszahlen. Aber da könnte der Vectra, wenn die Qualität hält, was die Vorserienmodelle versprechen, dem Blitz aus Rüsselsheim wieder mehr Glanz verleihen.

Quelle: autocert.de

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: