Opel Astra Cabrio:Für den Winter nicht zu schade

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(SZ vom 30.09.1995) Auch wenn die Schatten schon wieder lang sind und die Nächte nicht mehr lau, ein Cabrio kann auch das ganze Jahr über Saison haben. So zum Beispiel das Opel Astra Cabrio, das allein schon wegen seiner guten Raumverhältnisse ein Auto für 365 Tage ist. Auch bei geschlossenem Verdeck kommen keine Gefühle von Enge auf, und selbst auf den hinteren Plätzen können es die Passagiere eine Zeit lang bequem aushalten.

Ein Garant dafür, daß auch einmal mehrere Personen miteinander verreisen können und nicht nur die Zahnbürste im Gepäck haben, ist der Kofferaum. Immerhin verfügt er über ein Volumen von 390 Liter - für ein Cabrio ist das viel -, bei umgeklappter Rückbank läßt er sich noch auf 720 Liter erweitern. Für die Karosserie des Cabrios, daß vor zwei Jahren beim Genfer Automobilsalon Premiere hatte, zeichnet der italienische Designer Bertone verantwortlich, in dessen Werk bei Turin der Wagen auch gebaut wird. Nicht verleugnen kann der offene Astra, daß er auf Basis des Stufenhecks entstanden ist, zumal beide Modelle bis zur A-Säule baugleich sind. In offenen Zustand macht das Blechkleid einen sportlichen Eindruck, die Linien sind nicht unterbrochen gemäß der Firmenphilosophie, auch nicht durch einen Überrollbügel.

Dennoch muß man im Astra Cabrio nicht auf Sicherheit verzichten. Serienmäßig bekommt der Käufer zum Preis von 42 470 Mark für die Version mit 85 kW (115 PS): zwei Airbags, Sicherheitsgurte mit Straffern, Verstärkungen in den Türen und ABS. Letzteres gehört nur bei der Version mit den 1,8-Liter- 16V-Motor zur Serie, für den Wagen mit dem kleineren Aggregat (1,6 Liter, 52 kW/71 PS) ist es optional.

Die stärkere 115-PS-Version, die uns eine Zeitlang begleitete, kann eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreichen und hat laut Opel einen Drittelmixverbrauch von 7,5 Litern auf 100 Kilometer. In unserer Praxis lag der Wert durchschnittlich um etwa zwei Liter höher - ein Wert, der uns zu hoch erscheint. Der Motor, der sein maximales Drehmoment von 168 Nm bei 4000/min erreicht, ist im unteren Drehzalhbereich als eher zäh zu bezeichnen.

Dreht der Motor höher, werden die 115 PS allerdings deutlich spürbar. Als besonders angenehm stellte sich bei unserem Exemplar das elektrische Verdeck heraus, denn nachdem die beiden Griffe gelöst waren, dauert es nur wenige Augenblicke, und die Sonne konnte einem ins Gesicht scheinen. Allerdings muß man dafür noch einmal 2360 Mark berappen. Dafür kommt man aber noch im sogenannten Elektro-Komfort-Paket eine Diebstahlwarnanlage, elektrisch verstellbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung.

Lust aufs Offenfahren

Das Astra Cabrio macht durchaus Laune aufs Offenfahren, der 1,8-Liter-Motorisierung verleitet allerdings nicht zum Dahingleiten - dem wahren Zweck des Sommerautos. Außer der guten Sicherheitsaustattung, die positiv ins Auge fällt, sollte doch noch daran gearbeitet werden, den Motor verbrauchsgünstiger und damit umweltfreundlicher zu machen.

Von Marion Zellner

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