Mercedes Vaneo 1.6 Trend:Den würde Muttern kaufen

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Nicht irgendein Kompakt-Van soll es sein? Bitteschön: Im nächsten Frühjahr kommt der Mercedes Vaneo auf den Markt, bei dessen Entwicklung Mütter ein Wörtchen mitreden durften.

Michael Harnischfeger

Kompakte Vans à la Opel Zafira oder Renault Scénic graben den großen Raum-Gleitern allmählich das Wasser ab. Denn zumindest in Deutschland hat sich bei vielen wohl die Einsicht breit gemacht, dass es nicht immer die Dickschiffe vom Schlage eines Chrysler Voyager oder VW Sharan sein müssen, wenn die Familie ein geräumiges und variables Auto braucht.

(Foto: N/A)

Nun betritt auch Mercedes diese Bühne und scheut sich nicht, ein wenig Verspätung zuzugeben. "Sicher wären wir froh gewesen, den Vaneo schon vor zwei Jahren anbieten zu können", sagt Dr. Rolf Bartke, der bei Mercedes den Geschäftsbereich Vans leitet. Doch nun sei man ja bei der Musik und biete zudem den ersten Premium-Van dieser Klasse an.

Pro Jahr soll der Vaneo in Europa 50.000 Kunden finden. Auch 70.000 Exemplare kann das Werk in Ludwigsfelde bei Berlin produzieren, wenn der Wunsch nach dem Premium-Van unter den Kompakten denn gar zu groß wird.

Variabel für fast alle Lebenslagen

Technisch basiert der Vaneo weit gehend auf der A-Klasse, von der er die Motoren und das Chassis-Konzept mit dem Sandwich-Boden übernommen hat. Der Radstand wurde auf 2,90 Meter gestreckt, die Gesamtlänge wuchs auf knapp 4,20 Meter und die Höhe auf 1,74 Meter.

Schon sehr früh im Verlauf der 44 Monate währenden Entwicklungszeit lud Mercedes Mütter zu einem Workshop ein, um deren Erwartungen an ein praktisches Familienauto zu erfragen und möglichst gut in ein Produkt umzusetzen.

Bandscheibenschonung

Ein Ergebnis dieser Fragestunde: seitliche Schiebetüren, die in engen Parklücken einfach praktisch sind. Weitere Folgen der Aktion "Entwickler fragen, Mütter antworten": ein ausziehbarer Ladeboden zum Bandscheiben-schonenden Verstauen eines Kinderwagens. Oder das Fehlen von Staufächern im Fahrzeugboden. "Das war den Damen nicht so wichtig, weil man da während der Fahrt sowieso nicht dran kommt", erklärt ein Entwickler.

Negativ: Die Klimatisierung

Nicht richtig hingehört haben die Benz-Tüftler anscheinend, als es um die Klimatisierung ging. Denn eine Klimaanlage ist nicht serienmäßig an Bord, und die hinteren Seitenscheiben lassen sich nur dann öffnen, wenn man zuvor ein Kreuzchen in der langen Liste der Sonderausstattungen gemacht hat.

Gerade an heißen Tagen heizt sich der Vaneo mit seiner großen Frontscheibe aber kräftig auf, und auf ersten Testfahrten war schnell klar, dass die Lüftung es kaum schafft, nennenswerte Luftmassen zu den hinteren Sitzen zu schaufeln.

Eindringlicher Tipp also: Eine Klimaanlage ist Pflicht, und als Ergänzung braucht man auch Seitenscheiben, die sich öffnen lassen. Sonst kommt von hinten schnell Protest.

Von Menschen und Paketen

Serienmäßig tritt der Vaneo als Fünfsitzer an, wobei sich die Sitzbank geteilt umklappen oder auch ausbauen lässt. Gegen Aufpreis gibt es zwei kleinere Sitze für Kinder bis 36 Kilogramm Gewicht, die ganz hinten montiert werden und vom normalerweise 715 Liter fassenden Kofferraum gerade noch 150 schlecht nutzbare Liter übrig lassen.

Für die zweite Sitzreihe bietet Mercedes-Benz integrierte Kindersitze an, die einzeln oder im so genannten Familiy-Paket erhältlich sind, das nützliche Dinge zusammenfasst bis hin zur zartroten Beleuchtung des Fondraums. Da haben Vater und Mutter bei Nachtfahrten den schlummernden Nachwuchs gut im Blick.

Überhaupt haben sich die Entwickler viele Gedanken darüber gemacht, wie man den Vaneo auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse vorbereiten kann. Es gibt fünf Ausstattungspakete, die etwa auf den Transport von Fahrrädern, Hunden, Skiern oder Surfbrettern zugeschnitten sind.

Besonders clever: Das Carry-Paket mit einem faltbaren Karton, der sich im Gepäckraum aufklappen lässt. So kann man allerhand transportieren, vom Baumaterial bis zum Weihnachtsbaum mit Ballen, ohne den Innenraum zu verschmutzen. Nach dem Ausladen wird der Innenraumschutz einfach herausgenommen, abgebürstet, zusammengelegt und in der Garage verstaut. Bis zum nächsten Mal dann.

Quelle: autocert.de

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