Mazda MX-5:Fahrspaß pur im elften Jahr

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Der erfolgreichste Roadster der Welt wurde erneut überarbeitet

(SZ vom 14.03.2001) Mit dem MX-5 hat Mazda damals, Anfang der 90er Jahre, einen guten Riecher bewiesen. Der schnuckelige Zweisitzer mit Faltdach verblüffte so manchen Experten der Branche, die bis zu diesem Zeitpunkt felsenfest davon überzeugt war, dass sich mit Autos, die im Grunde genommen zu nichts Nutze sind, kein Geld verdienen lässt.

Mazda hat das Gegenteil bewiesen und mit dem erfolgreichen Vorstoß in die Fahrspaß-pur-Nische inzwischen viele Konkurrenten auf den Plan gerufen. Den MX-5 zu überflügeln, ist hier zu Lande freilich nur zweien gelungen, nämlich dem Mercedes-Benz SLK und dem Audi TT, und die spielen beide in einer höheren Liga. Blickt man über die deutschen Grenzen hinaus, wird erst recht erkennbar, wie groß der Vorsprung ist, den sich der kleine Japaner erarbeitet hat: Als meistverkaufter Roadster aller Zeiten hat er Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde gefunden.

Damit er dort verweilt, hat ihn Mazda zum zweitenmal auf Vordermann gebracht. Das Fahrwerk des leichtgewichtigen Roadsters - er wiegt leer kaum mehr als 1100 Kilogramm - bietet seither noch weniger Anlass zur Kritik, die Karosserie verwindet sich selbst auf Buckelpisten nicht ungebührlich stark, und der leistungsorientierte Teil der Kundschaft kann in der 1,9-Liter-Variante neuerdings mit 107 kW (146 PS) statt 103 kW (140 PS) kurvige Landstraßen und schöne Landschaften genießen oder sich auf städtischen Boulevards zur Schau stellen. Der erstarkte Motor erfüllt die Euro-3-Abgasnorm, genauso wie der 1,6er mit 81 kW (110 PS), mit dem Mazda weiterhin die sparsameren MX-5-Liebhaber bedient.

Beibehalten hat man auch den Heckantrieb und - mit winzigen Korrekturen - die Preise. Die Einstiegsversion kostet weiterhin 38 990 Mark, der 1,9 wird für 44 690 bis 48 890 Mark offeriert. Preisbestimmend ist in diesem Fall die Art des Getriebes: Am kostengünstigsten sind fünf manuell zu wechselnde Gänge, für 46 690 Mark wird das Spaßauto mit Vier-Stufenautomatik geliefert, wodurch sich die Leistung auf 102 kW (139 PS) reduziert. Und am meisten zahlen die Käufer, die Wert auf sechs Gänge zum Schalten und ein paar Zugaben, beispielsweise ein fernbedienbare Zentralverriegelung, ein schönes Lederlenkrad und ein Windschott, legen.

Über das 3,98 Meter kurze, 1,68 Meter breite und 1,23 Meter hohe Wägelchen selbst braucht man nicht viele kritische Worte zu verlieren, denn schon beim Einsteigen wird klar, dass der ideale Besitzer sportlich, schlank, langbeinig, aber nicht besonders groß sein sollte. Alle anderen Formate tun sich schwer, eine in allen Punkten bequeme Sitzposition einzunehmen. Was die Mehrheit indessen nicht daran hindert, den Umgang mit dem MX-5 vergnüglich zu finden: Eingebunden zwischen Himmel und einem schönen Stückchen Erde sind die Unpässlichkeiten schnell vergessen. Falls das Wetter nicht mitspielt, lässt sich ein Stoffverdeck entfalten. Das ist, ganz ohne elektrische Unterstützung, ruckzuck erledigt, wenn man vorher die Persenning abgenommen und im Kleingepäckabteil verstaut hat, das 144 Liter fasst und mit zwei kompakten Reisetaschen bereits gut gefüllt ist.

Wie schon beim Tribute hat sich Mazda etwas Besonderes für entschlussfreudige MX-5-Käufer einfallen lassen: Ein Anfangskontigent von 1500 Fahrzeugen wird aufpreisfrei mit Hardtop in Wagenfarbe ausgeliefert, für das der große Rest der bis Jahresende eingeplanten 8000 MX-5-Kunden 3300 Mark berappen muss.

Von Gerlinde Fröhlich-Merz

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