Laternenparken:Teures Aufwärmen

Lesezeit: 1 min

Vor allem in der kalten Jahreszeit lebt die Unsitte des Warmlaufenlassens des Motors wieder auf. Viele Autofahrer befreien bei laufendem Motor ihr Fahrzeug von Schnee und Eis und wollen so Auto und Aggregat vorwärmen. Aber das ist nicht nur kontraproduktiv, sondern kann auch teuer werden.

Das gutgemeinte Aufwärmen des Motors im Stand ist nach Aussagen von Kfz-Herstellern und Verkehrsclubs wirtschaftlich und technisch völlig unsinnig: Ein Motor erreicht die Betriebstemperatur am schnellsten beim Fahren im mittleren Drehzahlbereich.

Beim Enteisen und "Entschneen" des Autos sollte man nie den Motor warmlaufen lassen. (Foto: Foto: ddp)

Und: Drei Minuten "Leerlauf" verbrauchen soviel Sprit wie eine Fahrtstrecke von einem Kilometer.

Attacke auf die Gesundheit

Das unnötige Laufenlassen des Motors im Stand belastet also die Umwelt mit Lärm und Schadstoffen und schadet der Gesundheit - auch der eigenen: Ein kalter Motor stößt die doppelte bis dreifache Menge an Schadstoffen aus und ist aufgrund der hohen Drehzahl besonders laut. Die Schadstoffe bleiben - vor allem in der kalten Jahreszeit mit den häufig austauscharmen Wetterlagen - in Bodennähe und belasten direkt die Personen, die sich am Auto aufhalten.

Dem Motor schadet das Warmlaufenlassen ebenfalls: Die Verbrennungsvorgänge sind in der Kaltphase unvollständig, das angereicherte Kraftstoffgemisch schlägt sich an den Zylinderwänden nieder, der Ölfilm wird abgewaschen, was wiederum den Motorverschleiß erhöht.

Kann sehr teuer werden

Zudem ist unnötiges Laufenlassen von Motoren im Stand laut der Straßenverkehrsordnung (Paragrafen 30, 49 StVO) und dem Bayerischen Immissionsschutzgesetz (Art.12 Abs. 1 Nr. 1, u. 18 Abs. 2 Nr. 1 BayImSchG) eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld von bis zu 2500 Euro geahndet werden kann.

Für Taxis gibt es diesbezüglich keinerlei Ausnahmen.

Es empfiehlt sich also dringend, erst nachdem das Auto von Eis und Schnee befreit worden ist, den Motor zu starten und dann zügig loszufahren. Oft ist es es freilich noch besser und umweltfreundlicher, das Auto stehen zu lassen und - sofern möglich - die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

© Quelle: Umweltreferat München - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: