Kostenvergleich:Jeder fünfte Dieselfahrer zahlt drauf

In einer Untersuchung mit 420 Modellen hat der ADAC festgestellt, dass der Spareffekt gegenüber Benzinern bei Neuwagen nahezu weggeschmolzen ist.

Wer sich beim Neuwagenkauf wegen des Preisvorteils an der Tankstelle für einen Diesel entscheidet, sollte in Zukunft genau rechnen: Laut dem aktuellen Diesel-Benziner-Vergleich des ADAC zahlt jeder fünfte Dieselfahrer bei den Kilometerkosten drauf. Dies gilt für den Durchschnitts-Dieselfahrer, der pro Jahr rund 20.000 Kilometer fährt.

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Nicht immer kommt ein Dieselauto billiger.

(Foto: Foto: AP)

Die Kosten-Untersuchung von 420 vergleichbaren Benzinern und Dieseln hat nach Angaben des Clubs außerdem ergeben, dass sich der Diesel für Autofahrer in rund fünf Prozent der Fälle nicht einmal bei 30.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr rentiert.

Grund: Der höhere Kaufpreis sowie die höheren Steuern und Versicherungen können über die niedrigeren Spritkosten nicht wieder hereingefahren werden. Dies trifft zum Beispiel auf den Audi A4 2.5 TDI, BMW 745d Steptronic oder Chrysler PT Cruiser 2.2 CRD Touring zu.

Vielfach dennoch billiger

Die gute Nachricht für den Diesel: Obwohl der Preisvorteil gegenüber Super-Benzin seit 1995 von rund 23 auf etwa 14 Cent pro Liter geschmolzen ist, rechnet sich der Kraftstoff noch immer bei jedem dritten Diesel bereits ab einer jährlichen Laufleistung von etwa 10.000 Kilometern - beim Ford Mondeo Turnier 2.2 TDCi spart man so 5,7 Cent, beim Mercedes S 320 CDI sogar 10,7 Cent pro Kilometer gegenüber der Benzinerversion.

Bei 15.000 Kilometern pro Jahr rechnet sich der Diesel in rund 57 Prozent der Fälle.

Jeder fünfte Dieselfahrer zahlt drauf

Für Vielfahrer (bis 30.000 Kilometer) bleibt der Diesel trotz der gesunkenen Preisdifferenz in bis zu 93 Prozent der Fälle klar die günstigste Alternative. Pro Jahr lassen sich so bei vielen Modellen mehr als 1000 Euro sparen - etwa mit dem Opel Vectra 1.9 CDTI direct oder dem VW Passat Variant 2.5 V6 TDI.

Durchschnittlich muss ein Dieselfahrer aber wegen der gestiegenen Preise an der Tankstelle 2000 bis 3000 Kilometer pro Jahr mehr fahren, ehe es sich rechnet.

Testgrundlagen

Der Autoclub rät bei Neuwagenkäufen deshalb zu einem gründlichen Vergleich der Kilometerkosten.

Aktuell hat etwa jeder zweite Neuwagen in Deutschland einen Diesel unter der Haube. Zugelassen sind derzeit rund neun Millionen Dieselautos (etwa 20 Prozent).

Grundlage des Diesel-Benziner-Kostenvergleichs waren Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoff- und Werkstattkosten sowie Verbrauch und Steuern.

Berechnet wurden auf dieser Basis die Gesamtkosten pro Kilometer bei einer Haltedauer von vier Jahren und einer jährlichen Laufleistung von 10.000, 15.000, 20.000 und 30.000 Kilometern.

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