Deutsche Politiker und Spitzenbeamte pusten mit ihren Dienstreisen im Flugzeug oder Auto rund 100.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr in die Luft, berichtet das Hamburger Magazin Stern. Fast 80 Prozent der Emissionen werden demnach von den Maschinen der Flugbereitschaft der Bundeswehr verursacht.
Weitere 18.750 Tonnen des Klimakillers Kohlendioxid werden demnach frei, weil Bundesbedienstete etwa 125.000 Mal pro Jahr zwischen Bonn und Berlin pendeln.
Am Boden verursachen die Kanzlerin und der Bundespräsident dem Magazin zufolge die höchsten Mengen Kohlendioxid. Sie fahren aus Sicherheitsgründen in gepanzerten Limousinen, die im Schnitt mehr als 20 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer brauchen und dabei 480 Gramm des Gases in die Luft blasen.
Mit und ohne Panzer giftig
Auch einige Bundesminister sowie die 16 Ministerpräsidenten fahren gepanzerte Wagen. Der BMW 750i des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus produziert im Jahr rund 27,1 Tonnen Kohlendioxid, der Audi A8 seines Mainzer Kollegen Kurt Beck 26,7 Tonnen, wie der Stern weiter berichtet.
Unter den Mitgliedern des Kabinetts, die in ungepanzerten Autos fahren, führt dem Magazin zufolge ausgerechnet Umweltminister Sigmar Gabriel die Liste der Klimaverpester an. In seinem Dienstwagen, einem Audi A8 4,2 TDI, fährt er demnach pro Jahr 88.000 Kilometer und verursacht dabei einen Kohlendioxid-Ausstoß von 21,9 Tonnen.
Ihm folge Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit 20,4 Tonnen im Jahr. Die geringsten Umweltschäden richte Familienministerin Ursula von der Leyen an, da sie weniger unterwegs sei.
Um den durch die Dienstreisen entstandenen Umweltschaden auszugleichen, müssten nach dem Bericht des Magazins neun Millionen Fichten angepflanzt werden. Dazu sei es nötig, eine 300 Quadratkilometer große Fläche vollständig aufzuforsten. Dies entspricht der Größe der Insel Malta.