Klimakiller CO2:Schäden reparieren schont die Umwelt

Instandsetzen statt Erneuerung: Die gute alte Methode der Reparatur ist äußerst effizient, wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß zu verringern.

Marion Zellner

Über Jahrzehnte hinweg war es in nahezu allen Lebensbereichen üblich geworden, Kaputtes nicht mehr zu reparieren, sondern durch Neues zu ersetzen - der Begriff der Wegwerfgesellschaft etablierte sich schnell. Doch seit immer mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt, dass Ressourcen schwinden, dass die Produktion von Verbrauchsgütern Energie kostet und damit auch das klimaschädliche CO2 entsteht, besinnt sich so mancher auf die gute alte Methode der Reparatur.

Wie hoch dabei das Einsparpotential ist, zeigt eine Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT). In Zusammenarbeit mit dem Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) wurde der ökologische Nutzen von Reparaturen an Kunststoffstoßfängern, der Karosserieaußenhaut und Kleinschäden am Lack eines VW Golf V untersucht.

Das Ergebnis: Wird ein Stoßfänger wieder instand gesetzt, reduziert das den CO2-Ausstoß um 72 Prozent, bei Metallteilen der Karosserie sind es 60 Prozent - jeweils im Vergleich zur Erneuerung der Teile. Bei kleinen Lackschäden am Kotflügel würde die punktuelle Ausbesserung eine Reduzierung um 44 Prozent gegenüber der Lackierung des gesamten Teils bedeuten.

Eine derartige Reparatur ist nicht nur umweltschonender, sondern auch kostengünstiger - für die Versicherer wie auch für die Kunden. Laut einer Umfrage im Auftrag der Allianz würden drei Viertel der befragten Autofahrer die Instandsetzung einer beschädigten Stoßstange ihrer Erneuerung vorziehen. Besonders Frauen (60 Prozent) scheinen viel Wert auf den Umweltaspekt zu legen; bei den Männern nannten ihn 49 Prozent.

© SZ vom 25.1.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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