Klimaanlagen im Test:Gänsehaut kostet extra

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Es ist nach wie vor so: Die Klimaanlage im Auto treibt den Spritverbrauch hoch - und kostet so bis zu einem Euro pro Stunde.

Günther Fischer

Wohlfühlklima im Auto gibt es nicht zum Nulltarif - die Klimaanlage treibt den Spritverbrauch hoch. Wie eine aktuelle Untersuchung des ADAC nachweist, ist dabei besonders die erste Abkühlphase, nachdem das Auto in der Sonne stand, sehr verbrauchsintensiv.

Um beispielsweise die Innenraumtemperatur von 31 Grad Celsius auf angenehme 22 Grad Celsius zu senken, verbrauchten die vier ADAC-Testfahrzeuge, die mit vier unterschiedlichen Klimaanlagen (von einfach bis avanciert) ausgestattet waren, zwischen 2,47 und 4,15 l/100 km. Dieser erhöhte Verbrauch wurde allerdings nur drei Minuten lang gemessen.

In der ersten Abkühlphase werden bis zu 4,15 Liter Sprit zusätzlich benötigt

Um diese Temperatur zu halten, ist anschließend je nach Fahrzeug und Bauart der Klimaanlage mit einem Mehrverbrauch von 0,76 bis 2,11 l/100 km in der Stadt und von 0,09 bis 0,66 l/100 km auf der Autobahn zu rechnen. Eine achtstündige Fahrt in den Sommerurlaub an einem heißen Tag kann sich somit bei einem Mittelklasse-Benziner mit rund fünf bis acht Euro in der Urlaubskasse bemerkbar machen.

Noch teurer wird es, wenn es draußen extrem heiß ist, man sehr oft im Stau steht oder eine extrem tiefe Innenraumtemperatur gewählt hat. Auch die Bauart der Klimaanlage ist von entscheidender Bedeutung für den Mehrverbrauch. Einfachere Anlagen arbeiten immer mit der vollen Leistung, die richtig Sprit raubt. Wird es im Fahrzeug zu kalt, mischen sie einfach warme Heizungsluft dazu. Die intelligenteren Anlagen können die Kälteleistung des Kompressors regeln und so ein wenig Kraftstoff sparen.

Drei Tipps, die Sprit sparen helfen

Jeder Autofahrer selbst dazu beitragen, den Benzindurst seiner Klimaanlage einzudämmen. Dazu drei Tipps:

1. Wer vor dem Start Fenster und Türen des Fahrzeugs nur eine Minute lang öffnet, lässt die Stauhitze aus dem Fahrzeug entweichen, sorgt für den Temperaturausgleich mit der umgebenden Luft und erleichtert der Klimaanlage die Arbeit. 2. In der ersten Abkühlphase sollte man anschließend den Umluftschalter (sofern vorhanden) betätigen. Dann muss die Klimamaschine nicht die heiße Außenluft kühlen, sondern nur noch die schon kühlere Luft im Fahrzeuginneren. 3. Während der Fahrt sollten die Fenster und, falls vorhanden, das Schattenrollo des Schiebedachs geschlossen bleiben.

Übrigens: Der kühlende Luftstrom wirkt am besten, wenn er über die Schultern der vorne Sitzenden hinweg streicht. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus medizinischer Sicht, sollte der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen nicht zu groß sein. Am angenehmsten wird eine Temperatur zwischen 21 C° und 23 C° empfunden.

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