Insassensicherheit:Und es hat "rumms" gemacht

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Lieber gut ankommen als cool fahren: Ein Crashtest zeigt eindrücklich, dass Sicherheitsgurte und Rückhaltesysteme nur schützen, wenn sie richtig verwendet werden.

In einem umfangreichen Test hat der ADAC jetzt gezeigt, was Autoinsassen passieren kann, wenn sie die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen nicht optimal nutzen.

Ein Fahrer, der sich nicht anschnallt und nur auf die Wirkung des Airbags vertraut, riskiert bei einem Unfall ebenso schwerste Verletzungen wie ein Beifahrer, der lässig die Beine auf das Armaturenbrett legt. Kinder, die auf den Rücksitzen falsch oder gar nicht gesichert werden, sind nicht nur selbst gefährdet, sie stellen auch eine Gefahrenquelle für die vorne Sitzenden dar.

Bei dem vergleichenden Crashtest ließ der ADAC je einen VW Golf mit 64 km/h und 40 Prozent Überdeckung gegen eine deformierbare Barriere fahren. In einem Fahrzeug waren Fahrer, Beifahrer und zwei Kinder vorschriftsmäßig gesichert: Sie hätten den Unfall nahezu unverletzt überstanden.

Im zweiten Fahrzeug war der Fahrer nicht angeschnallt, der Beifahrer hatte die Beine auf das Armaturenbrett gelegt. Hinter dem Fahrer lag ein Kind in einer falsch montierten Babyschale, ein größeres Kind war zwar angeschnallt, aber in Schlafstellung seitlich aus dem Gurt gerutscht.

Das Ergebnis: Beim Crash wurde der gurtlose Fahrer mit voller Wucht nach vorne geschleudert und schlug mit dem Kopf hart auf der vorderen Dachkante auf. Der Airbag, der in der Entfaltungsphase von der Brust des Fahrers getroffen wurde, konnte so keine Wirkung mehr erzielen. Der Brustaufprall des Fahrers war so stark, dass sich die Teleskoplenksäule bis zum Anschlag zusammenschob.

Beim Beifahrer presste der sich entfaltende Airbag die Unterschenkel und Füße so heftig gegen die Scheibe, dass ein Fuß durch das Glas gedrückt wurde. Der einsetzende Gurtstraffer konnte den Körper nicht an den Sitz heranziehen, der Gurt schnitt stattdessen in die Weichteile des Bauches. Brüche und Schnittverletzungen an den Beinen und innere Verletzungen im Brust- und Bauchbereich wären die Folge. Bei den falsch gesicherten Kindern muss mit schwersten Verletzungen im Brustbereich durch den Gurt bzw. im Kopf- und Halsbereich durch die falsch gesicherte Babyschale gerechnet werden.

Angesichts solcher Ergebnisse appelliert der ADAC vor allem an die Urlaubsreisenden, auf die korrekte Anwendung der Sicherheitseinrichtungen nicht zu verzichten.

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