Führerscheinentzug für Jogi Löw:"Klinsmann hat mich angetrieben"

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Jürgen Klinsmanns Co-Trainer Joachim Löw ist im WM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Genf ganz auf den Fahrdienst des DFB angewiesen.

Löw musste wegen zu schnellen Fahrens für vier Wochen seinen Führerschein abgeben. Als Zeitpunkt für den Verlust des "Lappens" hatte er die WM-Vorbereitung gewählt, weil er da nicht so sehr auf das Autofahren angewiesen sei.

Lenkt das Nationalteam, aber nicht seinen eigenen Wagen: Co-Trainer Joachim Löw (Foto: Foto: dpa)

Der 46-Jährige war am 15. Oktober 2005 auf einer Autobahn bei Köln mit Tempo 134 statt der erlaubten 100 Kilometer pro Stunde geblitzt worden. Der Wagen war auf den DFB zugelassen. Wegen zu schnellen Fahrens muss er außerdem 75 Euro Bußgeld zahlen, wie das Kölner Amtsgericht am Dienstag bestätigte.

"Er hatte mich wegen eines Termins angetrieben"

Schuld am Verlust der Fahrerlaubnis sei eigentlich Bundestrainer Klinsmann gewesen, berichtete Löw in Genf nach dem Training der Nationalmannschaft: "Ich bin mit dem Cheftrainer zu einem Bundesligaspiel nach Frankfurt gefahren. Er hatte mich wegen eines Termins angetrieben. Darum bin ich etwas schneller gefahren und in eine Radarkontrolle gerauscht. Folge: vier Wochen Fahrverbot."

Nachdem das Bußgeld und das Fahrverbot gegen Löw ergangen waren, hatte sein Anwalt zunächst Einspruch einlegt. In der Begründung bat der Anwalt "im Interesse des erfolgreichen Abschneidens der Fußball- Nationalmannschaft" bei der WM von dem Fahrverbot abzusehen. Als Co- Trainer sei sein Mandant auf seinen Führerschein angewiesen, begründete der Anwalt seinen Einspruch mit Blick auf nötige Spielbeobachtungen des Fußball-Lehrers.

Drei Punkte

Die zuständige Kölner Amtsrichterin folgte dieser Begründung nicht und verwies auf Transport-Möglichkeiten per Mannschafts-Bus, per Taxi oder auf die Anmietung eines Wagens mit Fahrer. Daraufhin zog der Anwalt seinen Einspruch zurück.

Mittlerweile beläuft sich der von Löw zu zahlende Betrag von Bußgeld samt Gebühren auf 100 Euro und 60 Cent. Neben dem Fahrverbot erhält er den Angaben zufolge auch drei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei.

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