Fahrbericht: Volkswagen Polo 1.4 Comfortline:Gesichtsbehandlung

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Gut sieht er aus, der neue Polo. Mit ein paar kleinen Veränderungen haben die Wolfsburger aus ihrem Klassenprimus ein fast neues Auto gemacht. Der Abstand zum neuen VW Fox sollte vergrößert werden.

Von Stefan Grundhoff

Ganz im Stile von Golf und Passat zieht sich die Motorhaube nun tief in die Frontschürze. Dazu ein paar hübsche Augen und ein ebenfalls sehenswertes Hinterteil - der Abstand zum neuen VW Fox sollte vergrößert werden.

Ganz im Stile von Golf und Passat zieht sich die Motorhaube nun tief in die Frontschürze. Dazu ein paar hübsche Augen. (Foto: Foto: pressinform)

Besonders bei den Einstiegsmodellen mit 55 und 64 PS dürften sich jedoch viele für den deutlich günstigeren VW Fox entscheiden. Alle anderen sind beim neuen Polo besser aufgehoben.

Die Optik hat deutlich gewonnen. Der Polo zeigt sich in der neuesten Generation erwachsener und sportlicher als je zuvor. Ein frisches Gesicht und das mit V-förmiger Scheibe und markig-roten Leuchten gezeichnete Heck - das war es eigentlich schon. Trotzdem viel Effekt.

Munteres Kerlchen

Bei der Technik hat sich kaum etwas verändert. Besonders die beiden 1,4-Liter-Versionen mit 75 PS (Benziner) und 80 PS (TDI) gelten als Kauftipp. Das Benzin-Aggregat mit 55 kW / 75 PS ist beim Polo genau richtig. Munter geht es durch die Kleinwagenwelt.

Die Fahrleistungen machen auch auf Landstraßen und Autobahnen keine schlechte Figur. Klar, 126 Nm Maximaldrehmoment bei 3.800 U/min werden Dieselfans allenfalls ein müdes Lächeln entlocken können. Wer flott unterwegs sein will, muss die fünf Gänge willig ausdrehen. Null auf 100 km/h in 12,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 172 Stundenkilometern sind jedoch in Ordnung. Dazu gibt VW einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern Super auf 100 Kilometern an.

Lage gut

Gewohnt souverän zeigen sich Fahrwerk, Bremsen und Verarbeitung. Eine unwegsame Straße hat der 3,91 Meter lange Fronttriebler sozusagen zum Fressen gern und schluckt Bodenwellen aller Art mit Hochgenuss. Allein die spürbaren Wankbewegungen stören.

Die leichtgängige Lenkung erfreut in der City, könnte bei Überlandfahrten jedoch eine Spur direkter sein. Die Bremsen arbeiten einwandfrei; die Sicherheitsausstattung lässt jedoch Lücken. Front-, Seitenairbags und ABS sind Serie. ESP lässt sich Volkswagen mit satten 400 Euro bezahlen. Auch die Kopfairbags für Front- und Fondpassagiere kosten 435 Euro Aufpreis.

Der Innenraum ist über jeden Zweifel erhaben. Die Türen lassen sich weit öffnen und auch groß gewachsene Personen über 1,90 Meter sitzen im Polo sehr bequem. Der Kofferraum schluckt 270 bis 1030 Liter.

Gründlich, aber nicht billig

Das Cockpit des neuen Polo ist gewohnt nüchtern und lässt jede Art von Pfiff vermissen. Doch Verarbeitung und Haptik sind ebenso wie die Bedienung tadellos. Da setzt der VW Polo in der Kleinwagenklasse Maßstäbe, die sich in einer besonders großen Wertstabilität widerspiegeln.

Der VW Polo 1.4 ist in den drei Ausstattungsstufen Trendline, Comfortline und Sportline erhältlich. Der dröge Trendline bietet für 12.550 Euro gerade einmal Hausmannkost. So muss es schon der 13.500 Euro teure 1.4 Comfortline sein. Der bietet unter anderem Funk-Fernbedienung, Klimaanlage, Ablagen und elektrisch einstellbare Spiegel.

Wer zwei weitere Türen im Fond benötigt, legt nochmals 780 Euro drauf. Ebenfalls sinnvoll: Nebellampen (146 Euro) und ein Navigationssystem (ab 1785 Euro).

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