Fahrbericht: Toyota Aygo 1.0 City:Fix in the City

Lesezeit: 2 min

Der Erstgeborene hat es meist etwas leichter. Das ist beim neuen Toyota Aygo nicht anders. Als erster aus dem Kleinwagen-Triumvirat Toyota Aygo, Citroen C1 und Peugeot 107 kommt er zu uns und soll besonders eines: Spaß machen. Und das klappt auf Anhieb.

Von Stefan Grundhoff

Der Toyota Aygo soll Spaß machen - und mit einem Einstandspreis von weniger als 9.000 Euro besonders junge Käufer locken - ein neuer Kleinwagen, der sich im Großstadtdschungel pudelwohl fühlt und mehr bietet als die City-Ikone Smart.

Aygo, der Agile (Foto: Foto: pressinform)

Zunächst fällt die Stupsnase des Aygo auf, die sich selbstbewusst in den Fahrtwind reckt. Keilförmig läuft die Seitenlinie über leicht ausgestellte Radhäuser herab bis zum smarten Kühlergrill mit Toyota-Logo. Weit öffnende Türen ermöglichen einen bequemen Einstieg. Das Heck erinnert mit der Klappe aus Glas und der ausgestellten Schürze deutlich an den Smart Fortwo.

Doch der Aygo ist ein echter Viersitzer. Platzwunder darf man in dieser Klasse natürlich dennoch nicht erwarten, gerade in der zweiten Reihe. Aber es ist gut zu wissen, dass man jederzeit jemanden mitnehmen könnte.

Vorne viel Platz

Vorne sieht das Platzangebot deutlich angenehmer aus. Auch groß gewachsene Fahrer finden problemlos im kleinen Toyota Platz. Die Sitze sind - abgesehen von allzu kargem Seitenhalt - überraschend tourentauglich. Drei- und Fünftürer haben einen Radstand von immerhin 2,34 Metern. Der nur 139 Liter große Kofferraum lässt sich auf 782 Liter erweitern.

Dass der Aygo in der Billigklasse startet, kann der Innenraum nicht verhehlen. Das Armaturenbrett aus grauem Kunststoff zeigt sich zerklüftet und karg bestückt. Ein zentrales Instrument gibt Informationen über Geschwindigkeit, Tankvolumen und Kilometerstrecke. Das war es auch schon.

Die großen unverkleideten Metallflächen in den Türen sind alles andere als schön und sorgen nicht gerade für Wohlfühlambiente. Arg preiswert wirkt auch die Mittelkonsole. Besonders die Heizungsregelung scheint einem Fisher-Price-Katalog entsprungen.

Karger Komfort

Beim Komfort wurde ebenfalls an allen Ecken gespart. Der Fensterheberschalter für die Beifahrerseite findet sich auch nur in der Beifahrertür, und auf einen internen Knopf für die Zentralverriegelung wurde komplett verzichtet. Im Fond gibt es auch beim Fünftürer nur Ausstellfenster.

Erfreulicher zeigt sich der Motor des Toyota Aygo. Auch hier kommen Erinnerungen an den Smart auf. Der Klang weist unverkennbar auf einen Dreizylinder hin - der in dem flotten Japaner jedoch einen guten Job macht. Der Motor mit 998 ccm und einem Gewicht von nur 69 Kilogramm reicht für immerhin 50 kW/68 PS und 93 Nm Drehmoment.

Flott unterwegs

Subjektiv fährt sich der 900 Kilogramm schwere Aygo munterer, als es die Fahrleistungen versprechen. Null auf 100 km/h in 14,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 157 km/h sind für einen Cityflitzer ansprechende Werte. Schließlich begnügt sich der Kleinst-Toyota auch noch mit 4,6 Litern Super auf 100 Kilometer.

Glücklicherweise hat Toyota auf ein sequenzielles Getriebe verzichtet - der Smart etwa nervt mit sowas seine Fahrer. Abgesehen von dem langen Plastikknüppel, der wenig ansehnlich in den Innenraum ragt, macht die Fünfgang-Schaltung keine schlechte Figur. So bringt es durchaus Freude, mit dem Aygo in der City unterwegs zu sein.

Die Lenkung ist leichtgängig und etwas gefühllos, erleichtert jedoch das Einparken in enge Lücken. Während das Heck gut einsehbar ist, kann man das vordere Ende des 341 Zentimeter kurzen Aygo nur erahnen. Das Fahrwerk zeigt sich auch auf unwegsamem Kopfsteinpflaster unbeirrt und überrascht mit seiner komfortablen Abstimmung. ESP ist derzeit nicht verfügbar.

Drei Varianten

Der Toyota Aygo ist in drei Ausstattungsvarianten zu haben. Das 8.950 Euro teure Basismodell mit drei Türen kann man sich mit seiner komfortlosen Ausstattung allerdings getrost sparen. Auf Details wie elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung oder CD-Radio möchte längst niemand mehr verzichten - auch nicht in dieser Klasse.

So sollte man sich schon für den Aygo City entscheiden, der als Fünftürer allerdings bereits 10.300 Euro kostet. Den sollte man dann noch mit den beiden Optionen Klimaanlage (950 Euro) und Navigationssystem (650 Euro) straßenfertig machen. Anfang kommenden Jahres soll zusätzlich ein 1,4-Liter-Diesel ins Programm kommen.

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