Detroit Motor Show:Asien, ganz stark

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Nordamerika ist der zweite Heimatmarkt der Asiaten. Viele Modelle werden mittlerweile in den USA entwickelt und für den geneigten US-Kunden produziert. Und viele Kunden sehen die Toyotas, Hondas und Nissans mittlerweile als einheimische Fahrzeuge an. Wie zu erwarten, gibt es auf der NAIAS einige echte Neuigkeiten aus dem Fernen Osten.

Stefan Grundhoff

Mitsubishi setzt als asiatischer Nachzügler ganz auf das Thema Hybrid. Ein Colt MIEV wurde bereits vor längerer Zeit gezeigt. In Detroit ist jedoch erstmals das Schrägheckmodell Concept-CT MIEV Hybrid 4 WD sport compact zu bestaunen. Das Concept Car mit dem allzu langen Namen kann von einem Benzin- oder einem Elektromotor angetrieben werden. Die E-Agregate sitzen Platz sparend in den vier Radnaben. Die Energie wird von einem neu entwickelten Li-Ionen-Akku gespeichert.

Vielfach angekündigter Mazda-SUV CX-7 (Foto: Foto: Mazda)

Deutlich sehenswerter präsentiert sich der neue Mitsubishi Eclipse Spider. Das Coupé wird seit Mitte vergangenen Jahres in den USA erfolgreich angeboten. Für den Antrieb sorgen ein 2,4-Liter- oder ein 3,5-Liter Motor. Bislang steht nicht fest, ob das Softtop-Cabrio, das in den USA produziert wird, auch nach Europa kommen wird.

Mazda zeigt den vielfach angekündigten SUV CX-7. Vor einem Jahr war die reale Umsetzung noch Zukunftsmusik, doch mit dem MX-Crossport wurde in den USA die Basis für das neue Modell gezeigt. Der neue CX-7 zeigt zahlreiche Design-Merkmale der aktuellen Mazda-Modelle, besonders beim Wankelkönig RX-8 hat man sich kräftig bedient. Angetrieben wird der Fünfsitzer von einem 244 PS starken Vierzylinder-Turbo mit Sechsgang-Automatik - wahlweise mit Zwei- oder Vierradantrieb. Die Concept-Studie Kabura symbolisiert einen Pfeil auf Rädern und wartet mit Hinterradantrieb und pfiffigen Innenraumlösungen auf.

Attacke ohne Ende

Toyota und Lexus haben den US-Markt weiterhin fest im Visier. Die Verkäufe laufen prächtig, auch wenn der einstige Platzhirsch Camry in den vergangenen zwei Jahren an Boden verloren hat. Hier soll eine neue Auflage mit mehr Radstand und verringerter Dachhöhe wieder für den erhofften Schub sorgen. Die Resonanz der Kunden auf den neuen Camry verheißt offenbar Gutes. Geplant sind zwei Benziner mit 158 und 268 PS sowie eine Hybridversion, die es zusammen mit einem Vierzylinder auf stattliche 192 PS bringt.

Weniger Volumen, aber mehr Image bringt der neue Lexus LS. Eine überaus realitätsnahe Studie war bereits auf der Tokyo Motor Show zu sehen. In Detroit steht die real gewordene Eleganz. Der 5,06 Meter lange LS wird in den nächsten Monaten auf den Markt kommen - optional ohne Diesel, aber mit Hybridtechnik und Allradantrieb.

Deutlich bodenständiger zeigt sich der neue Toyota FJ Cruiser. Klassisch wie der alte Land Cruiser, ist eine zwei Jahre Studie von gleicher Stelle nun zur Serie gereift. Der FJ soll die Lücke zwischen Offroad- und SUV-Fahrzeugen schließen und erinnert an den FJ 40, der von 1963 bis 1980 angeboten wurde. Er ist 4,67 Meter lang und wird von einem Vierliter-V6 mit knapp 240 PS befeuert. Der Einstiegspreis für den Allradler mit den hinten angeschlagenen Fondtüren soll bei 22.890 Dollar liegen. Nach Europa soll er aber nicht kommen.

Von Purismus bis Eleganz

"Urge" bedeutet Drang, und mit dem zieht Nissan auf der Autoshow viele Blicke auf sich: ein puristischer Sportwagen mit Motorrad-Anlehnungen. Man kann nur hoffen, dass der 3,98 Meter lange Nissan Urge irgendwann auch auf die Straße kommt. Er bietet ein extravagantes Design, klare Formen und macht Lust auf kurvige Pisten. Das Armaturenbrett ist aus Silikon gefertigt.

Ähnlich sportlich, aber betont klassisch gezeichnet präsentiert sich Nissans Edelmarke Infinity. Das neu vorgestellte Coupé-Konzept ist noch ein gutes Stück von der Serie entfernt, gehört aber fraglos zu den schönsten Autos auf der Messe. Das Dach ist vollständig verglast. Dazu gibt es 20-Zöller, Kameras in den Spiegelgehäusen und grelle LED-Scheinwerfer. Für genügend Kraft unter der langen Motorhaube ist ebenfalls gesorgt.

Um Kia ist es in den vergangenen Monaten nicht nur in Europa ruhig geworden. Die neue Hoffnung für den US-Markt heißt Kia Soul. Die SUV-Studie ist trotz üppiger Dimensionen mutig gezeichnet und fasziniert mit einer um die A-Säule gezogenen Frontscheibe. Im variablen Kofferraum gibt es viel Platz für das Freizeitzubehör.

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