Autokauf:Autoabsatz geht auch im Mai weiter zurück

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Autofahrer wollen weiterhin kaum Neuwagen kaufen. Wegen der Klimadebatte und den hohen Benzinpreisen interessieren sich aber deutlich mehr Deutsche für einen Wagen mit alternativem Antrieb.

Die deutschen Autofahrer halten sich beim Kauf eines neuen Wagen weiter zurück. Ein Trend, den das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bestätigt: Die Zahl der neu zugelassenen Autos in Deutschland ist im Mai erneut zurückgegangen. Insgesamt wurden im Vormonat 293.484 neue Pkw angemeldet, das sind gut elf Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das KBA am Dienstag mitteilte.

In diesem und im nächsten Jahr wollen laut einer Umfrage nur 16 Prozent ein neues Auto zulegen, wie der Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes am Dienstag erklärte. Dies sei der zweitniedrigste Wert seit dem Jahr 2000. Wegen Klimadebatte und steigenden Benzinpreisen interessieren sich demnach aber deutlich mehr Deutsche für einen Wagen mit alternativen Antrieb. Deren Anteil stieg von 19 Prozent im Vorjahr auf inzwischen 31 Prozent. Das ging vor allem zu Lasten der Benziner, die nur noch 33 Prozent statt 45 Prozent im Vorjahr kaufen wollen. Einen Diesel mit Partikelfilter haben 30 Prozent im Sinn, 2006 waren es 32 Prozent.

Viele interessieren sich für Hybrid

Wer ein Auto mit alternativem Antrieb kaufen will, will laut Umfrage meist einen Hybrid-Motor, die Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb, oder einen Wagen mit Erdgas. Laut Umfrage wollen dies jeweils 36 Prozent. Einen Antrieb mit Biodiesel wollen 16 Prozent. Wer statt dessen auf einen herkömmlichen Benziner oder Diesel setzt, hält umweltverträgliche Autos für in der Regel zu teuer. Dieser Ansicht waren 42 Prozent. 40 Prozent begründeten ihre Ablehnung damit, dass sie zu wenig über diese Antriebskonzepte wüssten. Für die Erhebung befragte Forsa im Mai knapp 1500 Autofahrer.

Das Kraftfahrzeuggewerbe rechnet in diesem Jahr mit 3,25 Millionen neu zugelassenen Wagen, rund 220.000 weniger als im Vorjahr. Mit rund 1,276 Millionen Erstzulassungen meldeten die Hersteller für die ersten fünf Monate bereits ein Minus von zehn Prozent. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) führte dafür mehrerer Gründe an, darunter die zum Jahresbeginn erhöhte Mehrwertsteuer, die zu vorgezogenen Käufen im vergangenen Jahr führte. Dazu kommt laut VDA inzwischen eine breite Verunsicherung der Käufer. Wegen der kräftig gestiegenen Spritpreisen und der geänderten Pendlerpauschale hielten sich die Kunden schon zurück, die Unklarheit über einer künftige Kfz-Steuer auf Kohlendioxid-Basis verstärke dies noch.

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