Süddeutsche Zeitung

München heute:Klimaaktivisten blockieren Münchner Flughafen / Tempo 30 für die Leopoldstraße

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Joachim Mölter

Denjenigen, die am Donnerstagvormittag in den Terminals des Münchner Flughafens auf einen Flieger in den Urlaub, zum Verwandten-Besuch oder zum Business-Meeting gewartet haben, dürfte kurz der Schreck in die Glieder gefahren sein, als eine Eilmeldung auf ihren Smartphones aufploppte: Klimaaktivisten stören den Betrieb am Flughafen und kleben sich auf dem Rollfeld fest! Drohten da nicht Flugausfälle oder zumindest stundenlange Wartereien, mithin chaotische Zustände? Nun, ganz so schlimm ist es dann nicht gekommen: Die Aktion beeinträchtigte den Flugverkehr nur für kurze Zeit und das auch bloß geringfügig. Bei den aufgeschreckten Passagieren machten sich die Vertreter der "Letzten Generation" trotzdem keine neuen Freunde, wie mein Kollege Nils Frenzel berichtet, der sich nach der ersten Meldung auf den Weg zum Flughafen machte, um dort die Stimmung einzufangen.

Die heizt sich gerade etwas auf, vor allem bei Politikern, die wohl genervt davon sind, dass sie ständig von den Klimaaktivisten aufgefordert werden, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Das hören die Volksvertreter anscheinend nicht so gerne, lieber verschärfen sie selbst den Ton. Angesichts des Wenigen, das tatsächlich auf den Flughäfen in München und Berlin passiert ist, wirkt die Aufregung um die Aktionen jedenfalls ein wenig übertrieben. Ebenso wie die scharfe Kritik der CSU-Fraktion im Stadtrat an dem von einer Grünen-Politikerin geführten Kreisverwaltungsreferat. Was hatte das angestellt? Es hat eine von den Aktivisten nur bei einer Pressekonferenz angekündigte Aktion am vorigen Montag mit einem Auflagenbescheid quasi legalisiert. Angesichts der CSU-Empörung sah sich das KVR erst einmal gezwungen, auf die rechtlichen Rahmenbedingungen des Versammlungsrechts hinzuweisen, wie mein Kollege Heiner Effern schreibt.

Wenn das alles so weitergeht, schaukelt sich der Erregungspegel noch auf das maximal mögliche Eskalationsniveau hoch; von einer besinnlichen oder gar staden Zeit ist gerade jedenfalls keine Spur. Aber das liegt nicht nur an den Klimaaktivisten, sondern auch an den zunehmend hektischeren Weihnachtseinkäuferinnen und -einkäufern.

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