Süddeutsche Zeitung

München heute:Unglück am Jubiläumsgrat / Friedenheim unter Denkmalschutz / Besuche von Karl May

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ulrike Heidenreich

"Audienz bei Old Shatterhand" heißt eine Geschichte aus dem München-Teil der SZ, die ich Ihnen sehr ans Herz legen möchte. Unser ehemaliger Gerichtsreporter Hans Holzhaider erzählt darin von den aufgeregten Stunden und Tagen, die der Schriftsteller Karl May in München erlebte. Das war im Jahr 1897, Karl May war 55 Jahre alt, als er zum ersten Mal nach München kam - und er war auf dem Höhepunkt seines Ruhms.

Die Bewunderung für ihn war so groß, dass die Polizei eine Versammlung von Verehrern auf der Sonnenstraße mit dem Wasserschlauch auflösen musste. Auch schwärmten die bayerischen Prinzessinnen Wiltrud und Helmtrud, 13 und elf Jahre alt, für Karl May, weshalb er sie im Palais Wittelsbach besuchte und drängende Fragen beantwortete: "Wie geht es Sam Hawkens, Old Surehand, Old Firehand, Dick Hammerdull und Pitt Holbers? Wie alt ist Winnetou geworden und wann genau ist er gestorben?"

Wer das alles vermutlich auswendig weiß, ist mein Kollege Hans Holzhaider. Schon immer wurde in der Redaktion gemunkelt, dass sein Bücherschrank wahrlich wunderlich aussehe. Etwa 400 Bände mit Karl-May-Literatur stehen darin. Die Urausgabe, Fehsenfeld, die Radebeuler Ausgabe, und die jüngste, die Bamberger Ausgabe. Mit etlichen Varianten. Es sei eine Wissenschaft für sich, sagt er selbst. Und, ja, eine große Leidenschaft. Wie diese begann?

Mit 12, 13 Jahren bekam Hans Holzhaider zu Weihnachten die ersten drei Karl-May-Bände ("Durch die Wüste", "Durchs wilde Kurdistan", "Von Bagdad nach Stambul") und verschwand drei Tage lang im Kinderzimmer, um ununterbrochen zu lesen. "Dieser Kara ben Nemsi oder Old Shatterhand war einfach ein Typ, mit dem man sich uneingeschränkt identifizieren konnte, so lange man nicht weiß, dass das wirkliche Leben nicht so einfach schwarz-weiß strukturiert ist", sagt mein Kollege.

All dies fließt in die "Audienz bei Old Shatterhand" ein (SZ Plus).

DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN

"Es ist ein Lottogewinn, wenn man hier rein darf" In der Weimarer Republik war die Siedlung Neufriedenheim in Laim wegweisend. Jetzt steht sie unter Denkmalschutz. Noch heute gilt: Wer hier wohnt, zieht meistens nie mehr weg.

Münchner verunglückt am Jubiläumsgrat Der 28-Jährige war vom Zugspitzgipfel in Richtung Alpspitze unterwegs, als er in dem steilen Gelände etwa 350 Meter in die Tiefe stürzte. Er war sofort tot.

Mehr als sechs Millionen Euro: "Diese Solidarität ist einmalig" Trotz der Folgen von Pandemie und Krieg spenden die Leserinnen und Leser mehr für den SZ-Adventskalender als im Vorjahr.

"Weiß-Blau statt Woke" Jahresauftakt und Richtungsbestimmung solle das Dreikönigstreffen der CSU sein, hieß es aus der Partei. Ministerpräsident Söder teilte dabei vor allem gegen die Grünen aus.

Krönung auf dem Marienplatz Mit Wurstsemmelgeruch und einem Tusch: In feierlicher Atmosphäre werden die Faschingsprinzenpaare gekrönt. Dabei hätte es fast kein Happy End zwischen Ulrike I. und Steve I. gegeben.

Drei Schubkarren voller Unterschriften Eine Bürgerinitiative hat 60 000 Unterschriften gegen die weitere Bebauung von Grünflächen in der Stadt gesammelt - und könnte damit die grün-rote Rathaus-Mehrheit in ernsthafte Bedrängnis bringen.

Jugendlicher mit Elektroschocker bedroht Zwei Jugendliche überfallen einen 17-jährigen mit einem Elektroschocker und rauben ihm eine Daunenjacke. Die Polizei macht sie schnell ausfindig.

Das sind Münchens neue Denkmäler In der Stadt stehen 6800 Gebäude, Gärten und Kunstwerke unter Schutz. Nun sind mehr als ein Dutzend Objekte hinzugekommen - darunter auch vermeintlich kuriose.

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