CSU-Dreikönigstreffen:"Weiß-Blau statt Woke"

CSU-Dreikönigstreffen: München, sagt der Nürnberger Markus Söder beim Dreikönigstreffen der CSU, ist nur deshalb so erfolgreich, weil es in Bayern liegt.

München, sagt der Nürnberger Markus Söder beim Dreikönigstreffen der CSU, ist nur deshalb so erfolgreich, weil es in Bayern liegt.

(Foto: Leonhard Simon)

Jahresauftakt und Richtungsbestimmung solle das Dreikönigstreffen der CSU sein, hieß es aus der Partei. Ministerpräsident Söder teilte dabei vor allem gegen die Grünen aus.

Von Anna Hoben

Für Markus Söder (CSU) ist die Sache klar: Als Ministerpräsident, so sagte er am Freitagabend beim Dreikönigstreffen der CSU im Augustiner-Keller, stehe man im deutschen Wettbewerb, und wenn es eine Stadt gebe, die in Rankings immer oben stehe, dann sei das München. Warum München so erfolgreich sei? "Weil München in Bayern liegt." Das kam gut an bei seinen Parteifreunden im voll besetzten Festsaal.

Jahresauftakt und Richtungsbestimmung für Bayern solle das Treffen sein, hatte der Bundestagsabgeordnete aus dem Münchner Norden, Bernhard Loos, zu Beginn angekündigt, es solle "klaren Kurs aufzeigen und Orientierung bieten". Der volle Saal gebe "Kraft für dieses anstrengende neue Jahr", hatte der Münchner CSU-Chef Georg Eisenreich gesagt. Die Umfragen bestätigten, dass sich die Menschen in Bayern eine CSU-geführte Regierung wünschten - das sei Söders Verdienst, für die Landtagswahl sei man deshalb "bestens aufgestellt".

Wie sich die Zeiten änderten, so Eisenreich, merke man daran, was man in der Früh als Erstes anschaue. 2020 und 2021 seien das bei ihm die Corona-Zahlen gewesen; jetzt seien es die Füllstände der Gasspeicher. Nicht alles, was die Bundespolitik gegen die Energiekrise unternehme, sei schlecht, "aber viel zu wenig ist wirklich gut". Er erwarte nicht, dass die Regierung alle Probleme sofort löse, aber sie vergrößere sie noch, "aus ideologischen Gründen". So sei das auch im Münchner Rathaus: "Die SPD hat ihren sozialen Kompass verloren, und die Grünen haben noch nie einen besessen."

Der Vorwurf der Ideologie, vor allem in Richtung der Grünen, zog sich auch durch die Rede von Ministerpräsident Söder. Das klang zum Beispiel so: Es reiche nicht, Moral-Weltmeister zu sein, wenn man real einen Abstiegsplatz belege. Ideologie sei "im Moment der schlechteste Ratgeber für die Zukunft". Bei seinem derzeitigen Lieblingsthema, dem Kampf gegen die sogenannte Wokeness, kam Söder in Fahrt. So wenig entschlossen die Ampel bei der Lösung der Probleme des Landes sei, so entschlossen sei sie beim gesellschaftlichen Umbau, mit Gendersternchen, veganem Essen, Cannabis-Legalisierung und dem Canceln von Winnetou. "Wir in Bayern setzen auf Weiß-Blau statt auf Woke." Bayern sei ein Land, das Dinge verbinde, die früher Gegensätze gewesen seien: "Laser und Leberkäse, Raumfahrt und Rosenkranz, trendy und traditionell."

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