Süddeutsche Zeitung

München heute:Polizeiarbeit während Corona / Kinos feiern Wiedereröffnung

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ulrike Heidenreich

Die meisten Menschen können sich darauf freuen, am Wochenende frei und ihre Ruhe zu haben. Für die Frauen und Männer von der Münchner Polizei hingegen wird der Samstag und der Sonntag regelmäßig anstrengend. Nachts müssen sie immer wieder in Hundertschaften ausrücken und Partymeilen in Wohngebieten räumen - genau, weil dort die Anwohner ihre Ruhe haben wollen. Am vergangenen Wochenende feierten Hunderte, wenn nicht Tausende im Uni-Viertel rund um die Türkenstraße. Laut und wild. Es ist, als wollten sie nachholen, was sie während der Pandemie versäumt haben.

Niemand kann das vermutlich besser verstehen als die vielen jungen Polizistinnen und Polizisten, die die Feiernden dann wegdrängen müssen. Denn ihnen ging es ja genauso. Die Beamtinnen und Beamten haben ein besonders herausforderndes Jahr hinter sich. Wenn die Infektionslage wieder einmal akut war, mussten sie Kinder von Spielplätzen vertreiben, fröhliche Jugendliche aus Parks scheuchen, Passanten in der Fußgängerzone auf die Maskenpflicht hinweisen. Von Corona-Leugnern wurden sie provokativ bei Demos umarmt, viele Polizisten waren da noch nicht geimpft. Und dann, wenn Licht am Horizont scheint, fliegen Flaschen auf sie im Englischen Garten. Wie geht es den Polizistinnen danach? Wie motiviert man seine Mitarbeiter in diesen Zeiten?

Mein Kollege René Hofmann und ich haben darüber lange mit Thomas Hampel gesprochen. Er ist seit November 2020 Münchner Polizeipräsident. Mitten in der Corona-Krise hat er die größte Polizeibehörde Bayerns übernommen. Hampel erzählt im Interview (SZ Plus), mit welchen Strategien er versucht, dass seine Leute im Einsatz nicht als Verbots- oder Corona-Polizei wahrgenommen werden und was es innerlich mit ihnen macht, wenn sie in lebensbedrohliche Lagen kommen. Er erzählt von den wenigen Minuten, die für eine Entscheidung blieben, als ein Gleitschirmflieger beim EM-Spiel in der Arena landete. Abschießen oder nicht?

Für dieses Wochenende rechnet Thomas Hampel wieder mit größeren Ansammlungen auf Münchens Straßen. Die Taktik der Polizei steht. Was den Polizeipräsidenten aber irritiert: Dass die Feiernden den Alkohol bei Lieferdiensten bestellen - und diese ihn dann tatsächlich direkt zur Partymeile bringen.

DER TAG IN MÜNCHEN

Wiesn-Kopie in Dubai darf nicht mit Münchner Original werben Das hat das Landgericht am Freitag entschieden. Mit Formulierungen wie "Oktoberfest goes Dubai" hätten die Veranstalter den Eindruck erweckt, das Traditionsfest ziehe in das arabische Emirat um.

Alkoholverbot am Gärtner- und Wedekindplatz aufgehoben Dafür erlässt die Stadt dort neue Regeln. Wie in der Türkenstraße sind Glasflaschen und laute Musik nachts nicht mehr erlaubt.

Verkehr im München der Zukunft Mehr Rad und Nahverkehr, weniger Autos: Grün-Rot will die Mobilität in München grundlegend verändern. Doch wie? Noch immer fehlt es an Geld, an konkreten Konzepten und manchmal auch am richtigen Ton.

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