Süddeutsche Zeitung

München heute:"Es fehlt das Verständnis für die Jugendlichen" / Ermittlungen zu Pflegebetrug

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Tabea Huser

Das Leben eines Jugendlichen ist - aus der Perspektive eines Jugendlichen - oft nicht einfach, ohne an dieser Stelle überhaupt über Hormone zu sprechen. Manch ein Kind vom Dorf könnte meinen, dass jungen Münchnern nichts fehlen kann. Eine Metropole nahe der Alpen mit Theatern, Clubs und zahlreichen Möglichkeiten zum Shoppen. Doch das U-Bahnfahren ist teuer. Und im Winter gibt es wenig Möglichkeiten die Freizeit gut zu verbringen, ohne dabei viel Geld auszugeben. Das Treffen von Freunden in hippen Cafés kann ans Taschengeld gehen, geschweige denn ein Tag Skifahren.

75 500 Menschen zwischen 14 und 20 Jahren leben in der Stadt. Ein Teil von ihnen trifft sich in Kinder- und Jugendtreffs. Im "Come In", einem flachen grünen Holzgebäude in Neuperlach, steht ein breiter Spiegel an der Wand. Isabella trainiert dort fünf Mal die Woche zu K-Pop. Ihr Handy spielt die Musik ab, Isabella tanzt. Ein paar Türen weiter, im großen Saal, spielt eine Gruppe Jungs Tischtennis. Zwei Jungs sitzen am Tisch und essen Chili con Carne, das gibt es im Jugendtreff für 50 Cent. Entweder würden sie hier rumsitzen oder im Pep, einem Einkaufszentrum in Neuperlach, erzählen die Jungen. Anderes Viertel, ähnliches Szenario: In einem Freizeittreff in Obergiesing fläzen Jugendliche auf einem Sofa und daddeln auf ihren Handys rum. Eine Diskothek in der Nähe wurde geschlossen. Es gibt kein Kino und auch kein Schwimmbad um die Ecke.

Alica und Alex, beide 17 Jahre alt waren noch nie in einem Jugendtreff. Sie gehen zur Schule und sind auch Münchner. Doch sie leben in einer anderen Welt. Sie waren mal Schulsprecher an ihren Gymnasien. In diesem Schuljahr haben Sie die Pressearbeit der SchülerInnenvertretung München übernommen. Wie die Jugendlichen in den Freizeittreffs haben sie Wünsche an die Politik. Doch Alica findet: "Es fehlt das Verständnis für Jugendliche". Die Schülervertreter setzten sich daher für ein Wahlrecht ab 16 Jahren bei Kommunalwahlen ein. Es sei auch ihre Stadt, über die entschieden wird. Wählen dürfen am 15. März nur über 18-Jährige.

DER TAG IN MÜNCHEN

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